
Fuko-Präsident Beat Loosli zur Absage der Fasnacht 2021: «Es war ein Vernunftentscheid»
Der Entscheid, die Fasnacht 2021 in Olten abzusagen, kommt früh.
Beat Loosli: Nun, das sind wir uns im Komitee bewusst. Aber man muss auch sehen, dass wir September haben, die Wagenbauer sich langsam an die Arbeit machen möchten, die Kostüme auf ihre Umsetzung warten, die Cliquen an ihre Schnitzelbankvorbereitungen denken. Man möchte aus verständlichen Gründen Planungssicherheit. Mit dem Entscheid ist die jetzt gegeben.
Aber das hätte ja noch Zeit gehabt.
Natürlich hätte man noch ein bisschen zuwarten können. Aber wir wollten rechtzeitig einen Entscheid fällen. Hätten wir weiter zugewartet, wäre die Verunsicherung noch spürbarer geworden, wären Kosten aufgelaufen, die nicht oder nur ganz schwer hätten refinanziert werden können. Und schliesslich wollten wir auch keine gesundheitlichen Risiken eingehen. Fasnacht lebt auch von einer gewissen Enge. Aber gerade diese birgt ein grosses Risiko im Zeichen Coronas. Der Entscheid zur Absage war ein Vernunftentscheid.
Wie haben die Zunftmeister den Entscheid aufgenommen?
Im Fuko-Rat fiel der Entscheid einstimmig. Alle Fasnachtsverantwortlichen wurden persönlich über den Entschied informiert. Er wurde eigentlich von allen mitgetragen. Wäre namhafte Opposition laut geworden, wären wir in der Fuko sicher noch einmal über die Bücher. Das ist klar.
Der Ausfall der Fasnacht bedeutet auch weniger Umsatz in Restaurants und Bars.
Sicher. Wir haben mal ausgerechnet, dass die Fasnacht in Olten alles in allem Umsätze von rund drei Millionen Franken generiert. Wenn wir etwa den Schnitzelbankabend nehmen, der heuer dahin fällt: In den Restaurants treffen sich am Schmutzigen Donnerstag jeweils rund 2500 Gäste. Das wird im nächsten Jahr nicht der Fall sein.
Anfang Sommer sagten Sie noch, die Fasnacht 2021 werde im Rahmen des Möglichen über die Bühne gehen.
Der Satz gilt immer noch. Das Fuko kann die Fasnacht ja nicht verbieten, sondern kann lediglich seine Aktivitäten vorübergehend einstellen. Wenn sich Narren irgendwo treffen wollen in der Stadt, dann ist das natürlich durchaus möglich und ist nicht Sache des Fuko.
Was findet denn überhaupt organisiert noch statt im nächsten Jahr?
Ganz sicher gibt’s eine Fasnachtsplakette; vielleicht sogar eine Sonderedition. Aber natürlich wird die Auflösung des Wettbewerbs nicht wie üblich im Foyer des Stadthauses stattfinden. Wir müssen uns die Form noch überlegen im Fuko. Und dann ist der Obernaar des kommenden Jahres eben der Obernaar 2022. Das wurde Christian Schenker zugesichert.