
Gansabhauet Sursee: Vier Schläger, zwei Gänseköpfe – VIDEO
Bei der ersten Gans war der dritte Schläger, Adrian Rutz aus Nottwil, erfolgreich. Bei der zweiten Gans brauchte es nur einen Schlag, nämlich den von Nicolas Bürli aus Sursee, um dem Federvieh den Hals zu durchtrennen.
Insgesamt hatten sich 103 Männer und zehn Frauen als Schläger angemeldet. Einer Frau ist der siegreiche Schlag bislang noch nie geglückt. Dank des schönen Wetters wohnten dem Spektakel in der Altstadt von Sursee gegen 6000 Zuschauer bei.
Bei der Gansabhauet geht es darum, mit einem einzigen Säbelhieb den Hals einer leblosen, am Hinterkopf aufgehängten Gans zu durchtrennen. Dies ist nicht so einfach, denn die in einen roten Umhang gekleideten Wettstreiter sehen hinter ihrer Sonnenmaske nichts. Zudem ist ihr Dragonersäbel stumpf. Die Reihenfolge der Schläger für die zwei Gänse wird durch das Los bestimmt. Dem Erfolgreichen winkt neben Ruhm und Ehre auch ein Festmahl. Natürlich darf er die Gans mit nach Hause nehmen.
Die Ursprünge der Gansabhauet liegen im Dunkeln. Dass der Anlass auf die mittelalterlichen Zehntenabgaben zurückgehen könnte, ist eine mögliche Erklärung. Sicher ist einzig, dass am Martinstag Bräuche um das wertvolle Federvieh früher in ganz Europa verbreitet waren.
Video: Simon Wespi (regiolive.ch)