
Gefälschter Ausweis: Polizeieinsatz auf Aarburger Gemeindeverwaltung
Mit einem gefälschten Ausweis will sich ein 27-jähriger Mann auf der Gemeindeverwaltung Aarburg anmelden. Doch die aufmerksame Mitarbeiterin merkt schnell, dass mit dem Papier etwas nicht stimmt, und bietet die Polizei auf. Daher kam es vor knapp zwei Wochen zu einem Polizeieinsatz auf der Abteilung Einwohnerdienste.
Gemäss Medienstelle der Kantonspolizei Aargau handelte es sich um einen Mann aus Aserbaidschan. Er wurde festgenommen und die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Ob der Mann zuvor bereits polizeibekannt war, will die Kapo nicht sagen. Und aus polizeitaktischen Gründen gibt sie auch nicht bekannt, wie der Ausweis gefälscht wurde.
Gemerkt dank Erfahrung und dem Vergleich mit Ausweisen
Die Mitarbeiterin der Einwohnerdienste Aarburg, die im Artikel namentlich nicht erwähnt werden möchte, sagt gegenüber dem ZT, dass der Mann sich mit der Identitätskarte eines europäischen Landes anmelden wollte. «Wahrscheinlich zur Erschleichung einer Arbeitsbewilligung», vermutet sie. Den Betrug merkte sie dank ihrer Erfahrung und dem Vergleich mit anderen Identitätskarten der gleichen Nationalität im Einwohnerregister. Sie alarmierte daraufhin heimlich die Polizei. «Natürlich waren wir als Team etwas angespannt, da wir wussten, dass die Polizei unterwegs ist. Aber es war ein Erfolgserlebnis für uns. Es zeigt, dass sich die ausführlichen Kontrollen lohnen.»
Bereits vor einigen Jahren passierte etwas Ähnliches. Auch damals handelte es sich um eine europäische ID, bei der sich herausstellte, dass sie gefälscht war und die Person aus einem Nicht-EU/EFTA-Land stammte. Und erst vor vier Wochen bot die Verwaltung ebenfalls die Polizei auf, da sich das Team bei zwei europäischen Pässen unsicher war. «Gemäss Kontrolle der Kapo war aber alles in Ordnung.»
Der Mann befand sich für zwei Tage in Haft
Gemäss Medienstelle der Staatsanwaltschaft befand sich der Aserbaidschaner für zwei Tage in Haft. Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm hat den Beschuldigten bereits per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 120 Tagessätzen und einer Busse von 2600 Franken verurteilt. Dies wegen Fälschung von Ausweisen, rechtswidrigen Aufenthalts und Ausübung einer Erwerbstätigkeit ohne Bewilligung. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.
Auf der Gemeinde Aarburg will das Team künftig noch genauer hinschauen. «Bereits im Frühjahr haben wir über die Beschaffung von Ausweislesegeräten gesprochen und uns für deren Beschaffung nächstes Jahr entschieden», sagt die Mitarbeiterin. «Das stellt einerseits eine noch bessere Kontrolle sicher und optimiert andererseits durch automatische Datenerfassung im System unsere Arbeitsprozesse im Rahmen der Digitalisierung.»