Gemeinde will 1,3 Millionen Franken investieren

Auch unter den verschärften Corona-Massnahmen hält der Gemeinderat Brittnau bislang an der Gemeindeversammlung vom 18. November in der Mehrzweckhalle fest. Sieben Traktanden, darunter drei Kreditbegehren in der Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Franken, warten auf die Stimmberechtigten.

Der Gemeinderat will die Schiessanlage des Schiessvereins Mättenwil, die 2001 stillgelegt wurde, von Blei befreien. Die Anlage war seit 1920 in Betrieb. Recherchen hätten ergeben, dass während der Betriebszeit rund eine Million Schüsse abgegeben wurden. «Anhand dieser Zahl und der Kennwerte der Munitionstypen ist mit ca. 8000 Kilogramm Blei im Boden zu rechnen», schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Der belastete Boden müsse nach der Stilllegung der Anlage wieder seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt werden. Die kantonale Behörde hat den vom Gemeinderat in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht geprüft und ist damit einverstanden. Die Sanierung muss bis spätestens 2022 durchgeführt werden. Das Ziel sei eine Dekontamination auf einen in der Landwirtschaftszone üblichen Bleigehalt. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf insgesamt 420’000 Franken. Der Bund übernimmt 64’000 Franken und der Kanton 115’000 Franken.

Sanierung Schürbergstrasse wird relativ komplex

Für die Feuerwehr soll ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF) her. Das jetzige steht bereits seit 1997 im Einsatz. Im November 2019 hat der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe eingesetzt mit dem Auftrag, ein neues TLF zu evaluieren. Vom 17. Juni bis 28. Juli dieses Jahres erfolgte die öffentliche Ausschreibung. Daraufhin kamen vier Anbieter in Frage. Die Arbeitsgruppe hat diese geprüft und die Fahrzeuge vor Ort getestet. Das ausgewählte Fahrzeug sei ideal, auch bei Steigungen und engen Kurven. Die Kosten dafür belaufen sich auf 450 000 Franken. Die Aargauer Gebäudeversicherung hat einen Subventionsbeitrag von 45 Prozent in Aussicht gestellt.

Beim grössten Kreditbegehren geht es um die Sanierung der Schürbergstrasse inklusive Wasser- und Abwasserleitung. Bereits im Jahr 2004 wurde der nördliche Teil saniert. Nun steht die Fortsetzung bis zur Liegenschaft Schürbergstrasse 19 an. «Dieser Abschnitt befindet sich grösstenteils in einem schlechten Zustand», heisst es in der Mitteilung. Aufgrund der vielen Anstösser, der Menge der sanierungsbedürftigen Werkleitungen, der teilweise engen Platzverhältnisse und der Hanglage werde die Sanierung relativ komplex. Insgesamt kostet das Vorhaben 1,68 Millionen Franken.

Beim letzten offiziellen Traktandum stimmt die Bevölkerung über das Budget 2021 ab. Dieses präsentiert sich mit gleichbleibendem Steuerfuss von 119 Prozent mit einem Minus von 576’000 Franken. Zwei Hauptfaktoren seien ausschlaggebend für das negative Resultat. Einerseits muss die Sanierung des Scheibenstandes Mättenwil über die Erfolgsrechnung gebucht werden, da es sich um eine Altlastensanierung handelt. Zum anderen erwartet die Gemeinde aufgrund der Pandemie Mindereinnahmen bei den Steuern. Gemäss Mitteilung des Departements Volkswirtschaft und Inneres erhält die Gemeinde Brittnau aus den unterschiedlichen Finanzausgleichskomponenten einen Beitrag von 616’000 Franken. Dies sind knapp 60’000 Franken weniger als im Jahr 2020.

Die geplanten Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde belaufen sich auf rund 1,29 Millionen Franken. Der Finanzierungsfehlbetrag beläuft sich auf rund 1,23 Millionen Franken. «Dieser kann durch die vorhandene Liquidität ohne Fremdverschuldung gedeckt werden», schreibt der Gemeinderat.