
Gemeindeversammlung: 23-jähriges Geschäft gutgeheissen
71 von insgesamt 2952 Stimmberechtigten fanden am Mittwochabend den Weg an die Gemeindeversammlung in Strengelbach. «Wir wollten keine Urnenabstimmung. Es sollte möglich sein, über die Geschäfte zu diskutieren. Das ist das Recht jedes Bürgers in Strengelbach», sagte Gemeindeammann Stephan Wullschleger über die Beweggründe einer Gmeind während der Pandemie.
Keinen Gesprächsbedarf hatten die Anwesenden bei der Jahresrechnung 2019, die mit einem Plus von rund 1,2 Millionen Franken abschloss. Sie wurde diskussionslos genehmigt. Auch die drei Kreditabrechnungen zur Sanierung an der Sägetstrasse 3. Etappe, dem Rütiweg und dem Ersatz der Heizung im Mehrzweckgebäude wurden ohne Wortmeldung gutgeheissen.
Für die beiden Verpflichtungskredite bediente sich der zuständige Gemeinderat Walter Schläfli längerer Erklärungen. Für die vierte und letzte Etappe der Sanierung an der Sägetstrasse ist ein Kredit von insgesamt rund 1,7 Millionen Franken nötig, um die Kanalisation, die Strasse und die Wasserleitung zu erneuern. Die Arbeiten der letzten Etappe umfassen einen Strassenabschnitt von 530 Metern und sollten innerhalb eines Jahres fertig sein. Dem stimmten die Anwesenden ohne Fragen zu.
Gemeinde soll Lerchenweg West übernehmen
Beim Verpflichtungskredit für die Kanalisations- und Strassensanierung am Aegerten-, Lerchen- und Meisenweg war eine Diskussion vorprogrammiert, schliesslich schleppt die Gemeinde das Geschäft seit über 20 Jahren auf der Pendenzenliste mit. Die Gemeinde hat im Jahr 1997 mit der Erschliessungsgemeinschaft Fischthür-Wiggerten einen Erschliessungsvertrag für das darin liegende Baugebiet abgeschlossen. Die Erschliessungsgemeinschaft ist verpflichtet, den Ausbau des Aegerten- und Meisenwegs sowie den östlichen Teil des Lerchenwegs zu finanzieren und der Gemeinde unentgeltlich abzutreten. Nach jahrelangen Verhandlungen konnte die Finanzierung endlich geklärt werden. Die Erschliessungsgemeinschaft hat der Gemeinde Anfang 2020 den Betrag von 222000 Franken für die Strassensanierung überwiesen. Die Gemeinde will gleichzeitig vor dem Belagseinbau die Werke sanieren und die öffentliche Beleuchtung verbessern. Für die Kosten von rund 560
000 Franken hat die Gemeinde aufzukommen. Dieses Vorhaben wurde einstimmig gutgeheissen.
Die Strassenparzelle 1337, Lerchenweg West, soll ebenfalls saniert und von der Einwohnergemeinde übernommen werden, dies jedoch unter Vorbehalt der Einigung mit der Eigentümerschaft. Die Kosten von rund 54000 Franken sollen auf die Einwohnergemeinde und die Eigentümerschaft zur Hälfe aufgeteilt werden. «Wir wollen das Geschäft endlich abschliessen und es nicht mehr an die nächsten Gemeinderäte weitergeben», sagte Stephan Wullschleger vor der Versammlung. Und es gelang ihm und seinen Gemeinderatskollegen. Nachdem die Sorgen eines Anwohners bereinigt wurden, nahm die Versammlung auch diesen Verpflichtungskredit mit zwei Gegenstimmen an.
Von Steuern, Samaritern und Mobilfunkantennen
Nach dem letzten Traktandum gab SVP-Präsident Jürg Monhart drei Aufgaben an den Gemeinderat weiter. Er forderte transparente Zahlen zur Spitex Region Zofingen AG, die Einsicht in den neuen Vertrag mit dem Oberstufenzentrum Zofingen und eine Steuersenkung um fünf Prozent, die beim Budget 2020 integriert werden sollte (wir berichteten). Ausserdem äusserte ein Bewohner Bedenken wegen der Aufrüstung diverser Mobilfunkantennen auf dem Gemeindegebiet, ohne dass der Gemeinderat davon Kenntnisse habe. Zuletzt sprach die Präsidentin des Samaritervereins. Sie sagte, dass der Verein zurzeit keine Lokalitäten
für die Durchführung seiner Übungen habe. Ohne diese Übungen bestehe die Chance, die Zertifizierungen zu verlieren, was das Aus des Vereins bedeuten würde.