Gesang und heiteres Theater am traditionellen Trachtenabend

Gemeinsamer Auftritt von Trachtenchor und Tanzgruppe. kbb
Gemeinsamer Auftritt von Trachtenchor und Tanzgruppe. kbb

Wohl kaum eine andere Veranstaltung lockt so viel Publikum in die Mehrzweckhalle Oftringen wie der Trachtenabend. Das Rezept kommt an: Gemütvolle Lieder mit heimatlichem Inhalt lösen Wohlgefühle aus, kunstvolle Figuren der Tanzgruppe bringen beschwingte Bewegung auf die Bühne und lassen die Röcke schwingen. Als ob das nicht schon genügend Erfreuliches wäre, wird schliesslich der Abend noch mit einer Komödie gekrönt. «Mit Blick zum Himmel» lautete das Motto, und so war es auch: ein Ohren- und Augenkontakt im Sternbild der Volkskultur.

Ein reichhaltiger Abend

Die Oberbaselbieter Ländlerkapelle brachte das Programm in Schwung, gleich zu Beginn zusammen mit der Tanzgruppe in «Ab i d Fäschthütte». Hier wie in den noch folgenden Tanzeinlagen entstand eine erstaunliche Harmonie zwischen dem Rhythmus der Musikkapelle und dem Bewegungsfluss der Tanzgruppe unter Leitung von Lisebeth Wälchli und Bruno Loosli. Sie haben es verstanden, genau aufeinander abgestimmte Figuren der tanzenden Paare zu bilden. Wie sie sich drehen, wenden, trennen und wieder zusammenfinden, die Hände reichen und unter den erhobenen Armen durchschlüpfen: Alles sieht so selbstverständlich aus und verlangt doch höchste Konzentration. Der Chor stellte sich mit Kompositionen von Spitzenreitern der Schweizer Folklore wie Emil Wallimann, Robert Fellmann und Hanni Bracher vor. Die Leiterin Zoryana Mazko brauchte nur den Ton anzugeben, dann liefen alle Einsätze selbstständig ab, klangrein und mit Ausdruck versehen.

Eine ganz besondere Überraschung war der Auftritt des Chinderjodelchörlis Vordemwald. Völlig unbefangen und ganz bei der Sache sangen die neun Mädchen und Knaben im Kindergartenalter ihre Lieder, flankiert von Helene Wagner und Evi Graber sowie einigen älteren Jugendlichen, begleitet von Hans Bühler am Akkordeon. Besonders köstlich war das Mienenspiel der Jüngsten. Ein weiterer Höhepunkt des Programms gelang dem Terzett aus Evi Graber, Susanne Hilfiker und Helene Wagner in «Weisch i möcht i d’Bärge» (Mathias Zogg). Wer so schön singen kann, den begleitet man gerne auf dem Bergweg.

Die gerufenen Geister einfach nicht los wurden die sechs Akteure in der Komödie «D Geischter vom Lindehof» von Lukas Büehler. Am Streit um das Erbe des Lindenhofs mischten die Bäuerin Rösi (Lisebeth Wälchli), die Magd Annekäthi (Theres Urech), der Knecht Gusti (Bruno Loosli), Claire Nötzli, die Schwester von Rösi (Franziska Wüest), ihr Mann Ottokar (Tobias Sturny) und der Geisterjäger Harzenmoser (Fritz Oppliger) mit. Dauernd versuchen sich die Erben gegenseitig auszutricksen, wobei auch eine tote Maus eine Rolle spielt. Es kommt zu Täuschungsmanövern, Wortgefechten, Handgemengen und schliesslich soll der Geisterjäger das verlorene Testament orten. Der Geist selber macht sich mit ständig herunterfallenden Gemälden bemerkbar. Rösi, Annekäthi und Gusti gelingt es mit einem Trick, die raffgierige Claire vom Lindenhof zu vertreiben. Das alles geschieht theatralisch so effektvoll, dass Lachen zum Dauerzustand wird.