
Geschicklichkeitsübungen auf zwei Rädern für Gross und Klein
In Zusammenarbeit mit Pro Velo Baden führte die lokale Sektion von Schule und Elternhaus Zofingen einen Velokurs für Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Klasse durch. Der Verein kümmert sich um Themen rund um die Schule und bietet eine breite Plattform für den Erfahrungsaustausch. Ein Thema ist die sichere Fahrt mit dem Velo auf dem Schulweg und in der Freizeit. Karin Müller von der Arbeitsgruppe Verkehr organisierte mit ihrem Team den Velokurs bereits zum sechsten Mal. Die Kinder lernten in Begleitung eines Erwachsenen Verkehrsschilder kennen und das Abbiegen in geschütztem Terrain. Gabriel Kasper von Pro Velo Baden zeigte insgesamt fünf Manöver: Das Linksabbiegen bzw. Einspuren, das Verhalten im Kreisverkehr, der Rechtsvortritt, der Spurenwechsel allgemein und das Erkennen eines toten Winkels. Zur Übung absolvierten die Kinder einen Geschicklichkeitsparcours auf dem Areal des Gemeindeschulhauses. Die Geschicklichkeit auf zwei Rädern spielte auf dem Parcours ebenso eine Rolle wie das Verhalten im Strassenverkehr. Mit der Übung soll den Kindern auch die Angst vor den anderen Verkehrsteilnehmern im täglichen Verkehr genommen werden.
Blickkontakt hilft
Die Regionalpolizei Zofingen unterstützte die Aktion mit einem Theorievortrag und mit einem Posten vor Ort. Alain Marti, Leiter der Gruppe Prävention der Regionalpolizei Zofingen, berichtete im Theorieteil, dass erst kürzlich Velokontrollen durchgeführt worden seien. Bussen wurden nicht ausgesprochen, festgestellte Mängel an kontrollierten Fahrrädern angemerkt, was durchaus einer Verwarnung gleichkam. Sandra Jäggi, ebenfalls von der Verkehrsabteilung, nahm sich das Thema Helm vor. Das Tragen eines Helmes und einer gelben Warnweste für Kinder bzw. einer in Orange für Erwachsene war Pflicht an der praktischen Kursteilnahme.
Eltern erhielten die einmalige Chance, sich bezüglich Fahren auf zwei Rädern ohne Motor weiterzubilden oder ihr eigenes Verhalten im täglichen Strassenverkehr zu überdenken. Richtiges Verhalten im Strassenverkehr ist für Kinder überlebenswichtig. Eine Problemsituation kann entstehen, wenn Fussgänger oder Fahrradfahrer sich im toten Winkel befinden. In diesem ist ein Verkehrsteilnehmer für den Fahrzeuglenker nicht sichtbar. Besondere Vorsicht ist bei Lastwagen geboten. Die Aufnahme von Blickkontakt zum Fahrer hilft. Wenn man als Velofahrer gesehen wurde, ist die Situation oft schon gemeistert. Weitere Gefahrensituationen können leicht vor und im Kreisverkehr entstehen. Ein Blick nach hinten und im Kreisel in Richtung Kreisfahrbahnmitte fahren, ist die beste Empfehlung.
Alle haben gewonnen
Bevor es ins Quartier ging, ermahnte Gruppenführerin Anina Frei die Schüler ihrer Gruppe, am rechten Strassenrand zu fahren. Nach der Rückkehr aus dem Quartier lobte sie, dass alle Fortschritte gemacht hätten. Dafür gabs ein «Gschänkli». Nein, Gummibärchen waren es nicht, wie ein Junge vermutete. «Velofahren ist sehr gefährlich», kommentierte ein Vater nach der Rückkehr von der Spritztour. Er sitze lieber hinter dem Lenkrad, gab er mit einem Lächeln zu. Gewonnen hat er trotzdem – Vertrauen zu seinen Kindern, wenn sie allein auf öffentlichen Strassen oder Wegen unterwegs sind.
Organisiert von Schule und Elternhaus findet am Donnerstag, 7. Juni für alle Zofinger 6.-Klässler ein Toter-Winkel-Kurs statt. www.schule-elternhaus.ch.