Gestürm um Tschuttiplatz: Zeit, vom hohen Ross abzusteigen

Der Fussball mag rund sein, hat aber Ecken und Kanten. In afrikanischen Slums rettet ein Ball aus alten Lumpen unzählige Jugendliche vor dem Klebstoffschnüffelabsturz. Im internationalen Profibereich geht es dann (fast) nur noch um «Fame», Millionen, Milliarden, Korruption.

Fussball fördert, Fussball verbindet. Aber auch hier: Allzu oft brechen die Vereine mit diesem Grundsatz. So in Aarburg: Der FC Aarburg, der SAC Sanfelese und Desportivo Portugues streiten sich um den Fussballplatz, statt gemeinsame Sache zum Wohle des Sports und der Fussballerinnen und Fussballer zu machen. Neid. Missgunst. Konkurrenzdenken.

 

Logo: Dieses Szenario könnte sich in irgendeiner x-beliebigen Gemeinde abspielen, es ist eine andere Form des «Fussballfiebers». Beispiel Grenchen, Kanton Solothurn: Seit Ewigkeiten streiten sich die vier Fussballvereine der Stadt um alles: Erfolg, Nachwuchs, Plätze. Eine Fusion bleibt Thema. Es blieb aber bei Lippenbekenntnissen. Wenigstens bei den Junioren könnten die Vereine zusammenspannen. Klappt auch nicht. Weil jeder Verein Chef sein will.

 

In Aarburg steht nun vor allem der FCA in der Pflicht. Die Gemeinde fordert – zu Recht –, dass er die beiden anderen Ortsvereine auf dem Längacker «tschutten» lässt. Seit über einem Jahr müssen die Italiener und Portugiesen auswärts trainieren und haben kein «Zuhause». Unhaltbar.

Liebe Funktionäre: Kommt bitte vom hohen Ross herunter. Schliesst Kompromisse. Klar kann das Abstriche bedeuten. Klar tut es weh. Wohl macht es sich die Gemeinde etwas einfach, wenn sie die Neuregelung den Vereinen überlässt. Doch aktuell ist dieser Kompromiss der einzige Weg. Gezänke hilft niemandem. Nicht der Gemeinde, nicht euch. Und erst recht nicht dem Nachwuchs.