
Geteilte Freude ist doppelte Freude
Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust. Als riesiger Fan von Sportarten jeder Art würde ich wahnsinnig gerne einmal Olympische Spiele besuchen. Am liebsten im Sommer, zur Not würde es aber auch der Winter tun. Was läge da näher, wenn Olympia in der Schweiz stattfinden würde, hier, wo ich die Gegebenheiten, das Essen und vor allem die Sprache kenne. Deshalb mag es erstaunen, dass ich gegen eine Schweizer Kandidatur für die Winterspiele 2026 bin. In erster Linie störe ich mich an der fehlenden Nachhaltigkeit und den unglaublichen Summen, die für die Ausrichtung Olympischer Spiele mittlerweile nötig sind. Gesprochen wird von Ausgaben von etwa 2 Milliarden Franken – bei Einnahmen von 1,15 Milliarden. Der Bundesrat sieht Olympische Winterspiele dennoch als grosse Chance für Sport, Wirtschaft und Gesellschaft in der Schweiz, wie er in einer Mitteilung schreibt. Deshalb will er das Projekt «Sion 2026» unterstützen.
Aber worin besteht die Chance? Ich glaube, ein Land unserer Grösse wird einen solchen Gigaanlass nicht in einer Form durchführen können, die dafür sorgt, dass wir im Tourismus- und vor allem im Spitzensportbereich in den nächsten 20 Jahren «saniert» sein werden. Ich glaube viel eher daran, dass wir einer solchen Veranstaltung nicht mehr gewachsen sind – im strukturellen, verkehrstechnischen und sicherheitstechnischen Bereich. Deshalb gibt es für mich nur eine vernünftige Lösung, was die Schweiz und künftige Olympische Spiele betrifft: Wir müssen zuverlässige Partner finden. Ein Alleingang ist für die kleine Schweiz heute nicht mehr sinnvoll und wohl auch kaum machbar. Deshalb werfe ich eine ganz ketzerische Idee in den Raum. Tun wir uns mit den Nachbarn Österreich und Deutschland zusammen und organisieren «Alpenspiele». Die Vorteile liegen auf der Hand: Geteilte Kosten, geteiltes Risiko und geteilte Freude.