Gratis-Internet in allen Aargauer Asylunterkünften?

Zu den fleissigsten Nutzern des GratisInternets am Aarauer Bahnhof dürften Asylsuchende gehören. Ein Grund dafür: In praktisch allen Asylunterkünften im Aargau gibt es kein Internet. Noch nicht. Das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) überlegt derzeit, WLAN in den kantonalen Unterkünften zur Verfügung zu stellen. «Generell entspricht WLAN einem Bedürfnis», sagt Pia Maria Brugger, Leiterin Unterabteilung Asyl beim DGS. «Darum sind wir dabei, die Einführung in den kantonalen Unterkünften zu prüfen.»

Bis wann die kantonalen Unterkünfte mit WLAN ausgerüstet sind und was das kostet, ist laut Brugger noch unklar. Das habe auch mit dem Finanzdruck des Kantons zu tun, sagte sie gegenüber Tele M1. Ausserdem komme es auf die technischen Voraussetzungen in den Unterkünften an.

Bisher nur in wenigen Zentren
Im Moment gibt es laut Brugger nur in den Unterkünften für unbegleitete minderjährige Asylsuchende WLAN sowie in der neuen kantonalen Unterkunft in Frick – als Pilotstandort. Auch in den unterirdischen Unterkünften in den geschützten Operationsstellen (GOPS), die inzwischen alle geschlossen sind, konnten sich die Asylsuchenden mit dem Internet verbinden. Ansonsten gebe es «generell noch kein WLAN in den Unterkünften», so Brugger. Das Internet ist für Asylsuchende oft die einzige Möglichkeit, mit Familienangehörigen in Kontakt zu bleiben, und der Bahnhof Aarau ist einer der wenigen zentralen Orte, an denen sie gratis WLAN haben. Kein Wunder also, halten sie sich regelmässig dort auf. Sei es, um zu telefonieren oder auf Facebook zu surfen; ein Youtube-Video zu schauen oder Nachrichten zu lesen.

SVP-Politiker sind uneinig
Thomas Burgherr, Präsident der SVP Aargau, würde es aus genau diesem Grund begrüssen, wenn Asylsuchende künftig auch in der Unterkunft Internet hätten. «Heute haben wir das Problem, dass sie sich oft am Bahnhof aufhalten. Hätten sie in der Unterkunft Internet, würden sie sich öfter dort aufhalten», sagte Burgherr gegenüber Tele M1.

Anderer Meinung ist seine Parteikollegin Martina Bircher. Das sei typisch Aargau, findet die SVP-Grossrätin und Sozialvorsteherin von Aarburg. Er biete Asylsuchenden ein «Rundum-Sorglos-Paket», sagt sie. Ihr gehe es darum, welche Zeichen man setze. Und Internet in Asylunterkünften ist ihrer Meinung nach «ein Willkommenszeichen».