Grosser Abwesender: der springende Funke

 

Es war ein verhaltenes Konzert, mit welchem Seven die «Heitere»-Festivalwoche startete. Nur: am Aargauer Sänger lag dies überhaupt nicht.

Was macht man an einem Open Air, wenn das Wetter doch etwas kühl ist? Richtig: tanzen! Seven bot dazu eigentlich den perfekten Soundtrack. Mit seinem fehlerfrei dargebrachten Soul wäre eigentlich heisse Action angesagt. Doch der springende Funke wollte partout nicht auf das Publikum rüberkommen. Dieses zeigte sich zwar nicht gerade ignorant, aber doch sehr verhalten, obschon der Heiternplatz mittlerweile gut gefüllt ist und kein einziger Regentropfen auf die Köpfe nieselte.

Zehn Jahren dauerte es, bis der – mittlerweile internationale! – Aargauer Sänger wieder einmal auf dem «Heitere» auftrat. «Dehei esch es am schönschte», sagte er zu Beginn des Konzerts. Ob er dies danach im Backstageraum immer noch meinte, bleibt unbekannt. Immer wieder versuchte er, den Draht zum Publikum zu finden, sei dies mit tänzerischer Aktivität, mit oraler Interaktion, mit Hits wie «City of Gold» Balladen à la «Walking with you» und Knüller wie «Partytown» – diese Freudenstadt war jedoch nicht anwesend.

Schade, denn Seven hat mit seinem Auftritt am «Super Tuesday» einen perfekten Auftritt abgeliefert und gezeigt, dass er tatsächlich in der höheren Liga des Soulbereichs anzusiedeln ist. Nicht nur er, seine gesamte Band lieferte ein Konzert ab, welches eigentlich die Höchstnote verdient. Besonders hervorzuheben gilt es dabei die kleine, da nur zweiköpfige Bläsersektion, die sich aber als unverzichtbar herausstellte. Die Keyboarderin hatte ebenfalls ihren grossen Anteil am Super-Set und der Schlagzeuger…. Eben: musikalisch schlichtweg eine Wonne. Bleibt zu hoffen, dass das Publikum bis zu Bryan Adams noch etwas aus sich herauskommt.

Weitere Berichterstattung zum «Super Tuesday» in der ZT/LN-Printausgabe vom Mittwoch.