
Grundstein für 940 000-Franken-Bau gelegt
Das Traktandum «Holzschnitzelheizung» sorgte letztes Jahr an der Gmeind für Zündstoff. Nun haben die Bauarbeiten begonnen.
Sie packen gleich selber an – einige Ortsbürger von Vordemwald: Mit André Bär (Bärli-Bagger GmbH) und Martin Siegrist (Baugeschäft Martin Siegrist GmbH) arbeiten derzeit waschechte Vordemwälder auf der Baustelle der neuen Holzschnitzelheizung für Turnhalle, Gemeindesaal und Schulhaus. «Ich finde es toll, dass wir regionale Unternehmen berücksichtigen können», sagt Gemeindeammann Max Moor, selber Ortsbürger von Vordemwald und Vorsitzender der Arbeitsgruppe.
In einer ersten Phase finden die Baumeisterarbeiten – Aushub, Fundament und Betonbau – statt. In den Frühlingsferien legen die Bauarbeiter die Fernwärmeleitung zum Schulhaus. «Wir achten darauf, dass wir den Schulbetrieb möglichst wenig stören», betont Max Moor. Die Baustelle habe man zur Sicherheit der Schüler extra mit hohen Gittern abgesperrt. Zwischen Mai und Juni soll die neue Holzschnitzelheizung eingebaut werden. «Wir haben vorgesehen, dass diese auf die Heizperiode 2017/2018 in Betrieb genommen werden kann», sagt Max Moor anlässlich einer Besichtigung der Baustelle.
Notwendig wird der Ersatz, weil die Ölheizungen über 25 Jahre alt sind und die gesetzlichen Vorschriften nicht mehr erfüllen. 940000 Franken kostet die neue Holzschnitzelheizung – ein Betrag, den die Einwohnergemeinde Vordemwald selber nicht finanzieren möchte. Als Investor tritt deshalb die Ortsbürgergemeinde, die über namhaftes Kapital verfügt, auf.
An der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 25. Februar 2016 sorgte das Traktandum «Holzschnitzelheizung» in verschiedener Art und Weise für Zündstoff. Das begann schon damit, dass ein Stimmberechtigter Bedenken hatte, dass die Ortsbürger in Anwesenheit von Einwohnern ihre Meinung nicht frei äussern können. Nach kurzer Diskussion kam es zum Eklat. Der Grossteil der Einwohner – die nach ihrer Gmeind zum Zuhören geblieben waren – verliess demonstrativ den Saal. Nach einem kurzen Unterbruch ging es weiter. «Eigentlich kann man nichts gegen eine Holzschnitzelheizung haben, aber ich habe ein Problem, dass es die Ortsbürger finanzieren sollen. Was ist, wenn wir in zwei Jahren eine gute Idee für ein anderes Projekt haben?», sagte etwa ein Votant. Die 45 anwesenden Ortsbürger (total 315 Stimmberechtigte) sagten dennoch grossmehrheitlich Ja zum Kredit.
«Die Holzschnitzelheizung ist ein Schritt in die richtige Richtung, damit die Gemeinde etwas für die Nachhaltigkeit tut», betont Max Moor erneut. Zudem könne die Ortsbürgergemeinde ihr Geld mit dieser Investition sinnvoll einsetzen. Da sie auch das Holz liefert, kann sie der Einwohnergemeinde für die Abnahme der Wärme jährliche Kosten von rund 35000 Franken in Rechnung stellen.