Härtetest für die Spitex AG

Am 27. September kommt es in Oftringen zu einem Abstimmungsmarathon an der Urne (siehe Seite 28). Neben eidgenössischen und kantonalen Vorlagen stehen auch kommunale Geschäfte an. Das brisanteste: Oftringen will den Ausstieg aus der regionalen Spitex AG prüfen. Dazu will der Gemeinderat ein Ausschreibungsverfahren aufgleisen. Er will prüfen, ob die Spitex-Dienste in der Gemeinde allenfalls günstiger zu haben wären. Weil er weiss, dass das Thema emotional aufgeladen ist, will er dazu den Segen der Stimmberechtigten einholen. 

Bei der letzten Abstimmung über die Spitex – damals beschloss man den Beitritt zur neuen regionalisierten AG – war der Aufmarsch in Oftringen gross. Dass es jetzt eine Urnenabstimmung über den ersten Schritt zum Austritt gibt, werden viele Stimmberechtigte begrüssen. Sie können sich in einem frühen Stadium des Geschäfts dazu äussern. Niemand wird dem Gemeinderat vorwerfen können, er habe in dieser Angelegenheit mit zu wenig Umsicht gehandelt. Und niemand wird behaupten können, der Entscheid sei zu wenig abgestützt gewesen. Für die Spitex Region Zofingen AG wird der Urnengang zu einem Härtetest. Weisen die Oftringer den Antrag des Gemeinderates ab, wird dies als Votum für die Solidarität in der Region gewertet werden können – eine Solidarität, die den Steuerzahler ein paar Franken kosten darf. Stellen sich die Stimmberechtigten hinter das Vorhaben, wird das ganze Konstrukt der regionalisierten Spitex in Frage gestellt. Nicht nur in Oftringen blickt man deshalb dieser Abstimmung mit grösster Spannung entgegen.