Halle 3: Nur noch ein Wunder kann die Burgerwerkstatt retten

«Ich bin ein Stehaufmännchen!» Das ist einer der letzten Sätze, den Michael Moor, Betreiber der Halle 3 in Zofingen, gestern am Telefon von sich gibt. Doch so langsam scheint es, dass auch er keinen Ausweg aus der Misere mehr sieht: «Wenn mir der Staat nicht genügend Geld gibt, kann ich jetzt zu 100 Prozent sagen, dass ich in Konkurs gehen werde.»

Moor bietet mit seinem Team, wie bereits im Frühling, Take-away an. «Während des Lockdowns wollten wir ein Zeichen setzen und sagen, dass wir noch da sind. Finanziell gelohnt hat es sich dann auch nicht, so wie jetzt», sagt Moor. Doch er schätze jeden Franken, der reinkommt, denn: «Es gibt mir niemand einfach so Geld.» Dabei bräuchte er, wie viele andere Gastronomen auch, genau das am dringendsten. Letztes Jahr hatte er 80 000 Franken Umsatz gemacht. Heute steht er bei 23 000 Franken. «Das Problem ist, dass ich nicht weiss, wann es wieder richtig vorwärtsgeht.» Auch ein normaler Umsatz im Januar oder Februar würde nicht reichen, schliesslich müsste er so einiges aufholen. Bis zum 22. Januar dauert es noch einen Monat. «Bis dahin lege ich jeden Tag nur Geld drauf und verdiene nichts», so Moor.

Er habe schon so einiges des privaten Ersparnisses ins Burgerrestaurant gesteckt, das er aus dem Nichts aufgebaut hat. Aktuell bieten ihm Personen in seinem privaten Umfeld sogar Geld an, damit die Halle 3 überlebt. «Aber ich möchte das Geld nicht annehmen, solange ich nicht weiss, wann es weitergeht», so Moor, und ergänzt: «Ich möchte nicht mein Leben lang die Schulden abbezahlen und so für jemand anderen arbeiten.» Es fehle schlichtweg zu viel Geld.

Ideen kreieren, die gegen Krisen resistenter sind

Doch Michael Moor gibt nicht auf: «Ich habe schon neue Ideen und bin zurzeit an der Ausarbeitung neuer Konzepte.» Dabei kreiere er Modelle, die gegen Krisen resistenter sind als sein aktuelles Projekt mit der Burgerwerkstatt: «Es muss ja irgendwie weitergehen.»