
Heisse Diskussionen an der GV der kleinen Bühne Zofingen
Während draussen die Abendsonne das Thermometer weit jenseits der 30 Grad hielt, fanden sich am Mittwochabend im Römerbad in Zofingen 13 stimmberechtigte Mitglieder der Kleinen Bühne Zofingen zur GV der 48. Spielzeit ein. Beim Rückblick auf das letzte Vereinsjahr konnte Präsident Philippe Fehr positives vermelden. Das Technik-Team konnte von zwei auf vier Personen erweitert werden und diese Konstellation soll auch in der 49. Spielzeit bestehen bleiben. «Die Techniker sind pro Veranstaltung oft acht Stunden und mehr im Einsatz. Die Erweiterung des Technik-Teams ist deshalb eine grosse Erleichterung für die Techniker», so Fehr.
Eine weitere Stelle im Jahresbericht sorgte hingegen für heisse Diskussionen. Fehr, der das Präsidentenamt an der letzten GV vom 22. Juni 2018 übernommen hatte, stellt sein Amt wieder zur Verfügung. «Die Doppelbelastung von Programmierung und Präsidentenamt lässt mich an meine Kapazitätsgrenzen kommen. Da in der Zwischenzeit kein Ersatz gefunden werden konnte, wurde im Vorstand einstimmig beschlossen, dass die 49. Spielzeit ohne Präsident gestartet wird», sagt Fehr. Die Aufgaben seien intern im Vorstand verteilt worden. Wenn sich keine neue Besetzung für das Präsidentenamt finden lässt, sei auch eine Änderung der Statuten und damit der Wegfall des Präsidentenamtes anzudenken.
Hitzige Diskussion
Aus der Versammlung kam danach ein Votum auf, wie dies denn gegen aussen wirke und ob dies Gesetzeskonform sei, weil das Obligationenrecht für einen Vorstand mindestens einen Präsidenten, Aktuar und Kassier vorsehe. Ein anderer Votant merkte an, dass solche Sachen doch egal seien, sofern denn die Arbeit des Vorstands stimme, und dies tue sie. Minutenlang wurde diskutiert, ob nun ein Antrag zur Suche nach einem Präsidenten gestellt werden soll oder nicht. Fehr konnte die Gemüter etwas beruhigen: «Gegenüber den Geldgebern trete nach wie vor ich auf. Mit der Stadt Zofingen stehen wir zudem in engem Kontakt und für sie ist diese Lösung in Ordnung.» Der Vorstand prüfe nun aber die Rechtmässigkeit der neuen Konstellation und sucht bis zur nächsten GV einen neuen Präsidenten. Eine Änderung der Statuten würde zudem zuerst der Generalversammlung vorgelegt werden, wenn es denn so weit kommen würde.
Auch bei der Präsentation der Zuschauerstatistik gab es ein Votum aus der Versammlung. Die Statistik, welche das erste Mal überhaupt nur noch in zusammengefasster Form aufgelegt wurde, soll unbedingt wieder in ihrer ausführlichen Form, in der die Zuschauerzahl jeder einzelnen Vorstellung aufgeführt wird, aufgelegt werden. Alles andere sei eine Entmündigung der Mitglieder. Der infolge gestellte Antrag wurde aber mit zwei zu sieben Stimmen abgelehnt. Trotzdem überlegt Vorstand sich aber, die Statistik dennoch mitzunehmen und interessierten Mitgliedern verfügbar zu machen.
Der Rest der Versammlung verlief ohne weitere Voten und Philippe Fehr schloss mit den Worten: «Das macht doch einen Verein aus; man ist nicht immer einer Meinung, tut dies kund und verträgt sich am Schluss wieder.»