
Tessin, Wallis, Uri: In diesen Hotelperlen lässt sich im Sommer besonders gut abschalten
Im Dschungel hoch über dem Lago Maggiore
Parkhotel Brenscino«Wer braucht das Meer, bei diesem See?» So empfängt das Parkhotel Brenscino die Gäste auf seiner Website. In der Tat kann man sich vom Blick über den Lago Maggiore kaum mehr lösen, wenn man sich hoch über Brissago einquartiert hat.
Wer Brissago hört, denkt meist an die Inseln mit ihrer fantastischen mediterranen Flora. Doch im Park des Hotels gibt es ernsthafte Konkurrenz. Martin Russenberger ist seit über 30 Jahren der Park-Verantwortliche. Weil er gut vernetzt ist mit Pflanzensammlern aus aller Welt, schafft er es immer wieder, ganz seltene Arten nach Brissago zu bringen. Besonders stolz ist er auf die 140-jährige Andentanne, auch Affenbaum genannt, die älteste im Tessin.
Seit 2017 gehört das Drei-Sterne-Superior-Hotel zur Reka-Genossenschaft und wurde teilweise renoviert. Das Konzept: den Park ins Haus holen. Im über 100-jährigen ehemaligen Kurhaus zieren nun Pflanzenmuster die Wände. Man hält sich am liebsten draussen auf: Wer sich nicht in den Park zurückzieht, sich an der Piaggio-Pop-up-Bar einen Drink gönnt, kann sich im Pool erfrischen oder den Yoga-Pfad absolvieren. (Silvia Schaub)
Eine Hotel-Kuh und viel kühle Luft

Bild: pd
Chandolin Boutique Hotel in Chandolin VSNichts. Kein Geräusch. Kein Automotor, kein Flugzeugbrummen. Stille. Wir sitzen auf dem Balkon unseres Zimmers, die Augen schweifen über die Walliser Berggipfel und überblicken einen grossen Teil des Val d’Anniviers. Alles ringsum liegt längst im Schatten, nur Chandolin, das an einem Steilhang, hoch oben am Tal klebt, wird von der Sonne angeleuchtet bis zum letzten Strahl.
Das Bergdorf auf 2000 Metern ist eines der am höchsten gelegenen, ganzjährig bewohnten Dörfer Europas. Die Begrüssung im Hotel ist herzlich, jung, professionell und auf Französisch. Das Vier-Sterne-Haus ist im Chaletstil gehalten. Ab Sekunde eins fühlen wir uns wohl im Zimmer mit viel Kiefernholz.
Für die mit 14 «Gault-Millau»-Punkten ausgezeichnete Küche nehmen die Gäste eine lange Anfahrt auf sich. Das Hotel besitzt eine eigene Kuh. «Tété» spendet die Milch für einen Käse beim Frühstücksbuffet ist. Für die Sommergäste stehen vier E-Mountainbikes zur Verfügung und es gibt fast endlos viele Wander- und Mountainbikewege durch Arven- und Lärchenwälder. (Christa Kamm-Sager)
Historisch im Herzen der Schweiz nächtigen

Bild: Severin Pomsel
Zwyssighaus in Bauen URBereits die Anreise katapultiert einen aus dem Alltag: Wer sich nicht hinter das Autosteuer klemmt, erreicht das malerische Dorf Bauen einzig mit dem Kursschiff oder zu Fuss. Wir wählen letztere Version. Denn unser Ziel liegt auf dem Kulturweg «Weg der Schweiz». Als wir vor dem schmucken Hotel Zwyssighaus stehen, liegt ein rund zweistündiger Fussmarsch mit Weitblick über den Vierwaldstättersee hinter uns.
Den Blick auf den grünblau glitzernden Urnersee und die zauberhafte Bergwelt gibt es auch aus dem Hotelzimmer. Ankommen fällt leicht: Das Haus verströmt eine herzliche Atmosphäre. Die vier Zimmer sind ohne Chichi, dafür mit hübschen alten Möbeln eingerichtet. Wände, Decken, Böden: alles mit Holz verkleidet. Das Haus wurde 1799 gebaut und ist das Geburtshaus des Komponisten Albert Zwyssig, aus dessen Federn der Schweizerpsalm stammt. Neben Ruhe und Ausblick lohnt sich die Reise auch wegen der Küche. Im mit 14 «Gault-Millau»-Punkten ausgezeichneten Hotel gibt es ein Abendessen, das den Alltag mit allen Sinnen verbannt. (Annika Bangerter)