Hufschmied aus Leidenschaft – Andrin Graber will an den Swiss-Skills aufs Podest

Zur Zeit weilt Andrin Graber in der RS, von wo aus er uns dieses Selfie zukommen liess
Zur Zeit weilt Andrin Graber in der RS, von wo aus er uns dieses Selfie zukommen liess

Diverse Teilnehmer aus der Region Zofingen nehmen an den Swiss-Skills teil:

■ Sascha Marti (Moosleerau), Landwirt EFZ
■ Angela Scheurer (Strengelbach), Fachfrau Gesundheit EFZ
■ Luca Sandom (Zofingen), Bootbauer EFZ
■ Luca Suter (Zofingen), Detailhandelsfachmann EFZ
■ Maurin Lustenberger (Kölliken), Koch EFZ

Andrin Graber nimmt vom 12. bis 16. September an den Berufsmeisterschaften Swiss-Skills in Bern teil. «Ich finde es sehr spannend, mich mit meinen Berufskollegen und -kolleginnen zu messen», sagt der 19-Jährige, der in Zofingen wohnt und hier einen ungewöhnlichen Beruf ausübt: Graber ist Hufschmied bei der Firma Reichardt Hufbeschlag GmbH. Die Swiss-Skills sind eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben.

Graber gibt sich selbstbewusst: «Da ich viel Wettkampferfahrung habe, denke ich, dass ich diesen Wettbewerb gewinnen kann», sagt er. «Bereits während meiner Ausbildung habe ich an diversen Wettkämpfen teilgenommen. Ich durfte sogar zwei Mal im britischen Stoneleigh an den internationalen Meisterschaften starten.» Graber freut sich auf das Kräftemessen mit seinen Berufskolleginnen und -kollegen.

«Es ist mein Traumberuf»
«Ein guter Hufschmied muss Freude an Pferden, fachliche Kompetenz, Einfühlungsvermögen und handwerkliches Geschick besitzen.» Graber verbrachte schon seine Kindheit auf dem Rücken von Pferden. «Deswegen kann ich mich in die Situation der Tiere einfühlen. Der tägliche Umgang mit den Vierbeinern hat viel mit Erfahrung zu tun.» Momentan absolviert Andrin Graber die Hufschmiede-Rekrutenschule in Schönbühl.

Wenn der Hufschmied im Pferdestall auftaucht, braucht ein Tier entweder ein neues Hufeisen – oder es hat Hufprobleme. Alle sechs bis zehn Wochen werden sie neu beschlagen, weil die Hufe nachwachsen, die Hufeisen sich abnützen oder eine orthopädische Korrektur nötig ist. Auch unbeschlagene Tiere bedürfen einer regelmässigen Bearbeitung und Korrektur der Hufe durch Fachleute.

Hufschmied ist für Andrin Graber ein Traumberuf. «Er ist sehr abwechslungsreich. Ich bin viel unterwegs und ich liebe die körperliche Arbeit. Aber auch der Kontakt mit Menschen und Tieren draussen in der Natur ist toll.»

Nach einer Gangbeurteilung beim Pferd brechen Hufschmiede zunächst die alten Hufeisen ab. Danach pflegen sie den Huf. Sie putzen die Sohle, schneiden das Horn zurück und raspeln den Tragrand, den halbkreisförmigen Hufteil, auf dem das Tier steht. Anschliessend erhitzen sie die neuen Hufeisen. Sie bearbeiten diese mit dem Hammer auf dem Amboss, bis sie der Hufform entsprechen. Das Hufeisen wird individuell für jedes Pferd angepasst.

«Ein Pferd ist ein Lebewesen und hat seine Launen, seinen Charakter und seine Tagesform. Somit ist meine Arbeit sehr abwechslungsreich und ich muss mich immer an das Tier anpassen», erzählt Andrin Graber. «Ich wurde auch schon mehrmals von Pferden getreten.» Angst habe er deswegen aber nicht. «Respekt vor dem Tier muss trotzdem immer vorhanden sein.»