
Ich bin geimpft – muss ich mich trotzdem testen lassen und in Quarantäne gehen?
Im Moment scheint in der Bevölkerung eine gewisse Verwirrung zu bestehen, was die Quarantäne- und Testpflicht von Geimpften betrifft. Denn leicht holt man sich in diesem stetigen Auf und Ab der Temperaturen und der vielen Feuchtigkeit einen Schnupfen oder eine Sommererkältung, bei denen die Symptome jenen von Covid-19 ähnlich sind.
Was also ist zu tun, wenn es stark im Hals juckt und die Nase läuft, wenn man geimpft ist? Das BAG empfiehlt, sich generell bei Symptomen testen zu lassen, auch wenn man geimpft oder genesen ist. Es sei wichtig, dass möglichst alle Ansteckungen mit dem Coronavirus erkannt werden. «Deswegen empfehlen wir auch bei leichten Symptomen einen Test. Die Testkosten werden vom Bund übernommen», schreibt das BAG.
Selbsttests zeigen nur einen Verdacht
Viele Geimpfte haben noch einen Selbsttest aus der Apotheke im Haus, mit dem eine erste Probe gemacht werden kann. Der Selbsttest ist aber nicht zuverlässig. Ist der Selbsttest positiv, löst das nur den Verdacht aus, dass sich jemand mit dem Coronavirus infiziert haben könnte. Somit ist nach einem positiven Selbsttest sowieso ein PCR-Test angesagt. Und auch wenn er negativ ist, muss ein solcher in Erwägung gezogen werden.

Selbsttests ersetzen keinen PCR-Test und sind für Geimpfte nicht mehr gratis.
Wer Geimpft ist, bekommt den Selbsttest aber nicht mehr gratis. Eigenartigerweise können nur nicht vollständig Geimpfte und solche, die noch nicht mit dem Coronavirus angesteckt waren, weiterhin innerhalb von 30 Tagen fünf Selbsttests in der Apotheke gratis beziehen.
Kontakte vermeiden
Bis man weiss, ob der PCR-Test negativ oder positiv ist, besteht eine gewisse Unsicherheit. Da gilt nach dem BAG für Geimpfte das Gleiche wie für Ungeimpfte. Simone Buchmann vom BAG sagt:
«Bei Symptomen empfehlen wir, zu Hause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Personen zu meiden, bis das Testergebnis vorliegt.»
Bis das Testergebnis klar ist, sollten alle Kontakte zu den Mitmenschen so weit wie möglich vermieden werden.
«Fällt der PCR-Test positiv aus, muss sich die Person in Isolation begeben. Hierbei spielt es keine Rolle, ob jemand geimpft ist oder nicht», sagt Buchmann. Dann gelten die gleichen Bedingungen wie schon seit Beginn der Pandemie. Die Isolation dauert im Normalfall mindestens zehn Tage. Wer mit anderen in einem Haushalt lebt, sollte für sich alleine ein Zimmer einrichten.
Im Idealfall informiert eine kantonale Stelle, wann die Isolation beendet werden kann. Fehlt diese Information, kann die Isolation nach zehn Tagen verlassen werden, wenn 48 Stunden zuvor keine Symptome mehr zu spüren waren. Das darf man auch, wenn noch der Geruchs- oder Geschmackssinn fehlt oder wenn man noch von einem leichten Husten geplagt ist. Bei diesen Symptomen kann es länger dauern, bis sie vollständig abklingen, die Isolation kann trotzdem beendet werden.
Geimpfte müssen auch nach Kontakt nicht in Quarantäne
Weiterhin gilt auch, dass Geimpfte nicht in Quarantäne müssen, wenn sie einen Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Und zwar zwölf Monate ab vollständig erfolgter Impfung, also so lange, wie das Covid-Zertifikat für Geimpfte zurzeit zählt. Genesene müssen während sechs Monaten ab dem elften Tag nach Bestätigung ihrer Ansteckung nicht in Quarantäne. Diese Befreiung von der Quarantäne gilt für Kontakte. Seit dem 4. August stehen aber auch keine Länder mehr auf der Liste der Länder mit besorgniserregender Virusvariante. Deshalb besteht im Moment für Einreisende keine Quarantänepflicht.