
Im Regionalverband stehen wichtige Projekte an
Der Vorstand des Regionalverbandes zofingenregio hat die Budgets und Gemeindebeiträge 2022 für die Aufgabenbereiche Mütter- und Väterberatung, Regionalplanung, Tagesfamilien, Zentrale Dienste, Pflege und Asylwesen einstimmig zuhanden der Abgeordnetenversammlung verabschiedet. «Der Gesamtumsatz ist gegenüber dem Vorjahr wiederum leicht gestiegen», erläutert Hans-Ruedi Hottiger, Präsident des Regionalverbands, das Budget 2022. Das liege daran, dass in allen Bereichen des Regionalverbands im nächsten Jahr wichtige Projekte und Aktivitäten anstünden.
Alle Aufgabenbereiche des Regionalverbands haben Jahresziele definiert. Die für deren Erreichung notwendigen Massnahmen seien im Budget enthalten, so Hottiger. «Ein wichtiges Ereignis wird das 40-Jahr-Jubiläum des Regionalverbands sein, das mit einzelnen Aktionen und Anlässen der Aufgabenbereiche im Verlauf des Jahres 2022 begangen werden soll.» Im Bereich Mütter- und Väterberatung soll das neu eingeführte Programm «Frühe Förderung 3 Jahre FF3» etabliert werden. Es dient der Früherkennung von nicht altersgerechten Lern- und Entwicklungsprozessen bei Kindern vor dem Kindergarteneintritt. Zudem soll ein Online-Terminbuchungstool in Betrieb genommen werden.
In der Regionalplanung wird das Initiieren erster Massnahmen zur Umsetzung der regionalen Energieplanung und des regionalen Naherholungskonzepts einen Arbeitsschwerpunkt bilden. «Daneben wird die Regionalplanung der Start des Projekts regionales Entwicklungskonzept beschäftigen», erläutert Hottiger. Ziel sei es, im Frühling 2022 damit zu starten und die Gemeinden eng in die Erarbeitung dieses Planungsinstruments einzubeziehen.
Bereich Tagesfamilien braucht Sanierung
Es warten aber noch andere Aufgaben: «Der Bereich Tagesfamilien muss nachhaltig saniert werden», erklärt Hans-Ruedi Hottiger. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen übersteige schon seit geraumer Zeit das Angebot. Deshalb habe 2022 die Rekrutierung von neuen Tagesfamilien oberste Priorität. «Zudem wird ein Sanierungsbeitrag erhoben, um das Defizit aus den Jahren 2019 und 2020 abzubauen.» Eine Arbeitsgruppe soll weitere Lösungsansätze für die Sanierung dieses Dienstleistungsbereichs erarbeiten.
Die Fachstelle Integration sowie die Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asyl- und Flüchtlingsbereich werden 2022 unter dem Label «zofingenregio integration» zusammengeschlossen. Die Unterstützung der Einwohnerdienste bei der Erstinformation von neuzuziehenden Ausländerinnen und Ausländern durch die Eröffnung von InfoPoints mit niederschwelliger Beratung und mehrsprachigen Infos an zwei Standorten in der Region, der Aufbau eines Netzes von Schlüsselpersonen und deren Vermittlung sowie ein Beratungsangebot für Gemeindesozialdienste bei der Massnahmenplanung soziale Integration für vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge sind die prioritären Ziele 2022.
Es fehlt an Haus- und Kinderärzten in der Region
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Pflege werden 2022 Möglichkeiten evaluieren, wie dem Haus- und Kinderärztemangel in der Region entgegengewirkt werden kann. Ausserdem wollen sie die Bedürfnisse der Region in die gesundheitspolitische Gesamtplanung des Kantons Aargau einbringen. Dank den Kantonsbeiträgen ab 2020 habe sich dieser Bereich finanziell gut entwickelt, erklärt Hans-Ruedi Hottiger. Die Gemeindebeiträge können deshalb wieder gesenkt werden.
Weiteres Thema im Vorstand zofingenregio war das regionale Naherholungskonzept, das die Regionalplanung gemeinsam mit den Gemeinden und verschiedenen Gruppen erarbeitet hat. «Dieses Konzept erfasst die Naherholungspotenziale in der Region und identifiziert überkommunal bedeutende Naherholungsräume», erklärt Tobias Vogel, Regionalplaner zofingenregio. Das Naherholungsangebot der Region soll verbessert werden. Dazu wird die Erholungsnutzung mit dem Natur- und Landschaftsschutz, der Verkehrserschliessung und den wirtschaftlichen Nutzungsinteressen über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg abgestimmt.
Auch bei der Finanzierung entsprechender Massnahmen sind sich die Gemeinden einig: «Sie soll über einen Fonds erfolgen, den die Gemeinden mit jährlichen Beiträgen äufnen», so Vogel. Zusätzlich fliessen noch Mittel aus der Regionalplanung in den Naherholungsfonds. «Damit ist sichergestellt, dass die Umsetzung der Massnahmen solidarisch als Verbundsaufgabe angegangen und finanziert wird», freut sich auch Hans-Ruedi Hottiger. In einem von der Regionalplanung erarbeiteten Fondsreglement wird neben der Finanzierung auch festgelegt, wer wie Mittel aus dem Fonds beziehen kann. Der Entwurf des Fondsreglements wurde den beteiligten Gemeinden zur Vernehmlassung unterbreitet – sie läuft bis am 15. Oktober. (kd)