Im Schnellzugtempo rückgebaut – Rückbau der SBB-Brücke ist vollendet

An der Bernstrasse zwischen dem Kreuzplatz und dem Kreisel Perry konnte fünf Tage früher als geplant der Verkehr über die neue Brücke umgeleitet werden. «Die Züge der Bahn fahren seit dem Wochenende hindernisfrei unter der neuen Bogenbrücke durch», sagt Projektleiter Martin Strübi vom Bau- und Verkehrsdepartement zufrieden.

Bereits am 10. November wurden die ersten Rückbauarbeiten bei der alten Brücke in Angriff genommen. In den Morgenstunden vom Sonntag, 19. November ragten dann, fast schon mystisch anmutend, zwei grosse mobile Pneukrane der Firma Senn AG beidseitig der Brücke in den Nachthimmel. Eine grosse Herausforderung für den Ingenieur war gemäss Strübi den optimalen Standort beider Kräne für die spätere Lastaufnahme beim Rückbau der Brücken zu finden und die Lastaufnahmepunkte bei den Brückenteilen zu bestimmen. Nun mussten der 400-Tonnen- und der 300-Tonnen-Kran bis am Sonntagmorgen um 1.45 Uhr auf ihren Einsatz warten. Erst nachdem der letzte Zug die SBB Brücke unterquert hatte, konnten die Hebearbeiten starten.

Minuziöse, technische Arbeit

Als Erstes wurde die alte Gehwegbrücke neben der SBB-Brücke als ganzes Bauteil sorgfältig und synchron aus den Widerlagern angehoben. Je ein Kran war an einem Ende der U-förmigen und drei Meter breiten und zirka 35 Meter langen Gehwegbrücke am Heben des Bauteils beteiligt. Dabei mussten beide Kranführer äusserst konzentriert die Last von 140 Tonnen heben, schwenken und absetzen. «Es war anmutig still und man hörte nur den Funk der beiden Kranführer», berichtet Strübi. Dann ging alles sehr schnell, denn die Zeitspanne der SBB-Gleissperrungen von nur zweieinhalb Stunden musste voll ausgenutzt werden. Schon eine Stunde später konnte die erste Brückenplatte mit 22 Tonnen herausgehoben werden. Eine halbe Stunde später wurde die zweite Platte mit etwas grösseren Abmessungen und 35 Tonnen Gewicht aus der Brücke entnommen und seitlich für die Weiterbearbeitung deponiert.

In der Sonntagsnacht am 19. November konnten zwei von sechs Brückenplatten aus der Brücke herausgehoben und seitlich deponiert werden. Am Sonntagvormittag wurde die Gehwegbrücke quer in drei Teile geschnitten. Zwei Teile werden nach Aarwangen für die militärische Rettungstruppe als Übungszwecke weiterverwendet und ein Teil sowie die Brückenplatten werden in den nächsten Tagen vor Ort verkleinert und als Recycling für Kiesfundation oder Beton eingesetzt.

Projektleitung ist dankbar

Erst am Donnerstagmorgen des 23. Novembers, wieder während der Gleissperrzeit zwischen 1.45 Uhr und 4.45 Uhr, wurde der Brückenbereich, der über der SBB-Bahnlinien lag, in zwei Plattenelemente geteilt und aus der Brücke herausgeschnitten. In der Nacht auf den Donnerstag wurden schliesslich auch die Stützen noch kontrolliert rückgebaut. Martin Strübi: «Alles hat geklappt, bereits am 1. Dezember waren der Gehwegsteg und die alte Brücke rückgebaut und die Bahn konnte hindernisfrei die neue Brücke unterfahren.» Dank der gezielten Vorgehensplanung und dem Einsatz der Firmen Fürst Laffranchi, Anliker AG, dem Zutun aller Beteiligten sowie der SBB hätten die Nacht-Sperrzeiten an den Wochenenden und unter der Woche optimal genutzt werden können. (MS BVU)