Im Trainings- und Gesundheitscenter Vivo kommt man fit ins Alter

Schon seit Jahren hatte Sylvia Gattiker die Vision eines speziell auf ältere Menschen ausgerichtetes Trainingscenters. Jetzt ist der Traum der gebürtigen Wienerin in Erfüllung gegangen: Am Montag eröffnete die Inhaberin eine Woche später als geplant das Trainings– und Gesundheitscenter Vivo offiziell. «Aufgrund des Unwetters hat sich alles ein bisschen nach hinten verschoben», erklärt Gattiker. «Wir sind noch immer nicht ganz fertig.» Ein paar Spezialgeräte der Marke «fle-xx» müssten noch geliefert werden. Trainiert werden könne aber bereits jetzt problemlos.

«Am Morgen waren bereits drei Damen hier, die trainiert haben. An den Tagen der offenen Türe wurden wir förmlich überrannt», erzählt die 61-Jährige. Am vergangenen Wochenende gab es Filme zu sehen und Vorträge zu hören. Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv ausgefallen. «Viele sagten, sie seien froh, dass es jetzt so etwas gebe», sagt Gattiker. Für die Zukunft hat die Präventions- und Gesundheitsmanagerin grosse Pläne. Bis 2020 will Sylvia Gattiker 20 Studios errichten. «Es hat sich gezeigt, dass das Bedürfnis durchaus da ist», sagt sie.

Kein normales Trainingscenter

Was sich von blossem Auge erst mal nicht gross von anderen Fitness- und Trainingscentern unterscheidet, zeichnet sich vor allem durch das Expertenwissen und die klare Ausrichtung auf die Bedürfnisse der älteren Generation aus. «Einem 80-Jährigen ist der Umfang seines Bizeps egal. Der will möglichst gesund und ohne Tabletten leben können», weiss Gattiker. Aber auch die Atmosphäre müsse stimmen. «Wir spielen hier keine laute Techno-Musik», meint Gattiker schmunzelnd. Wichtig sei für sie der Aufbau von Vertrauen gegenüber ihrer Kundschaft. «Die Kunden sollen darauf vertrauen können, dass für sie die richtigen Handlungen gesetzt werden», erklärt sie. Diesen Wunsch vereint Gattiker auch in ihrem Slogan: «Expertenwissen und Dienstleistungen exzellent kombiniert.»

Wer sich anmeldet, kauft ein Jahresabo wie in jedem anderen Trainingscenter. Vor dem Start des eigentlichen Trainings absolvieren die Teilnehmer umfangreiche Tests und in Gesprächen können Fragen geklärt werden. «Da finde ich auch heraus, ob der Kunde Tabletten nimmt oder gerade eine OP hinter sich hat», erklärt Gattiker. Für die nächsten drei Monate vereinbart der Trainierende mit seinem Instruktor Ziele, anhand derer erhält er ein Trainingsprogramm. Nach dieser Zeit müssen neue Ziele gesetzt werden. «Es ist wichtig, den Körper immer wieder zu neuen Leistungen anzutreiben.»

Nie zu spät, etwas Neues zu wagen

Das hat sich auch Peter Roseney zu Herzen genommen. Der 70–Jährige springt noch heute aus Höhen von bis zu 20 Metern ins Wasser. Im Turm- und Felsenspringen hat er etliche Auszeichnungen geholt. Vor fünf Jahren begann er mit dem Gleitschirmfliegen. Er ist einer der Protagonisten im Kinofilm «Aktiv ins Alter», in dem auch Sylvia Gattiker auftaucht. Es sei nie zu spät, etwas Neues zu wagen, meint Roseney. «Es ist oft so, dass die Leute meinen, sie könnten es nicht. Nehmen wir das Gleitschirmfliegen: Jeder, der es schafft, 20 bis 30 Meter weit zu rennen, kann das lernen.» Man müsse an sich arbeiten. Es gäbe viele Sportarten, die noch im Alter erlernt werden können. «Wichtig ist, es seriös zu machen», warnt Roseney. «Schritt für Schritt» und «kontrolliert» sind dabei die Schlüsselworte. «Um seine Fitness langsam zu steigern, ist ein Ort wie dieser genau richtig», meint Roseney lächelnd.