Im Umkreis von Bach und der Forelle

Christian Lienhard leitet an der Musikschule die «WindBand».
Christian Lienhard leitet an der Musikschule die «WindBand».
Jeannine Frey spielt im «Forellenquintett» die Viola. (Bilder: kbb)
Jeannine Frey spielt im «Forellenquintett» die Viola. (Bilder: kbb)

«Die Bachforelle»

Zofingen, Kulturhaus West, Sonntag, 22. September, 17 Uhr.

Wo ein Bach ist, kann die Forelle nicht weit sein. Zwar trennen Johann Sebastian Bach (1685–1750) und Franz Schubert (1797–1828) knapp 150 Jahre und die Wende von der Barockmusik zu jener der Romantik. Hier die klaren Linien und Formen in der Komposition, dort der Gefühlsüberschwang zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt.

Das Konzert beginnt mit Musik von Bach. Zuerst wird die Suite Nr. 1 G-Dur zu hören sein, worin ein Thema im gleichen Rhythmus unendlich vielfältig abgewandelt wird. Dieser schliesst sich die «Invention Nr. 11 A-Dur» (BWV 783) an, beides gespielt von Benjamin Heim (Violoncello), bei der «Intervention» im Duo mit Andrea Kipfer (Violine). Danach stellt sich das Streichtrio aus Andrea Kipfer (Violine), Jeannine Frey (Viola) und Benjamin Heim mit der Sinfonia Nr. 11 g-Moll (BWV 797) und der Triosonate G-Dur (BWV 1038) vor. Die Perle des Konzertes wird das Klavierquintett A-Dur (D 667) sein, besser bekannt als «Forellenquintett». Wer kennt es nicht, das Lied, in dem es heisst: «In einem Bächlein helle/da schoss in froher Eil/die launische Forelle/vorüber wie ein Pfeil». Diese Melodie, inzwischen zum Volksliedgut geworden, bildet den vierten Satz. Die anderen vier Sätze enthalten aber ebenso eingängige Melodien. Zum Quintett gehören ausser den bereits Genannten auch Matthias Kipfer (Klavier) und Christan Lienhard (Kontrabass).

Aus der Region, für die Region

Das Besondere an diesem Konzert sind die fünf Mitwirkenden. Alle erteilen Unterricht an Musikschulen in der Region. Jeannine Frey (1983, Viola) bildet Jugendliche aus Brittnau, Strengelbach, Zofingen und dem Luzerner Hinterland aus. Das Studium an der Zürcher Hochschule der Künste schloss sie mit dem Lehrdiplom ab, in Klagenfurt erlangte sie das Konzertdiplom für Viola. Sie interessiert sich für mittelalterliche Musik und ist Mitglied des Stadtorchesters Olten.

Benjamin Heim (1982, Violoncello) kam schon im Alter von drei Jahren mit der Musik in Kontakt (seine Eltern waren Organisten). Die Cello-Ausbildung erhielt er in der einstigen Musikhochschule Biel und setzte sie fort an der Hochschule der Künste in Bern, wo er der Titel eines «Master of Art in Performance» erhielt. Unterricht erteilt er an den Musikschulen Langenthal, Solothurn und Luterbach. Sein Interesse gilt besonders der spätromantischen Musik, vertreten zum Beispiel durch Max Reger und Gustav Mahler.

Andrea Kipfer (1980, Violine) ist in Gams (Sankt Gallen) aufgewachsen. Als Kind hat sie im Radio Mozarts «Kleine Nachtmusik» gehört und die Eltern gefragt, welche Instrumente da spielen. Als sie vernahm, das seien Violinen, wollte sie diese unbedingt erlernen. Das begann vorerst in der Musikschule Gams, wurde nachher fortgesetzt und an der Musikakademie Basel, wo sie das Lehrdiplom erhielt. Danach erreichte sie an der Hochschule der Künste in Bern das Konzertdiplom. Als Vorbild hat sie die Norwegerin Vilde Frang.

Matthias Kipfer (1978, Klavier) stammt aus einem musikalischen Elternhaus, schloss das Studium an der Musikhochschule Basel mit dem Lehrdiplom ab, setzte das Studium am Conservatorio della Svizzera italiana in Lugano fort und erlangte dort das Konzertdiplom. Er unterrichtet an der Musikschule Zofingen und ist Organist in der Kirche Oftringen. Christian Lienhard (1976, Kontrabass), studierte Komposition und Arrangements an der Jazzschule Bern, bildete sich im Schlagzeug und Kontrabass aus, erteilt Unterricht an den Musikschulen Vordemwald, Oftringen, Zofingen und der Kanti Zofingen und ist Mitglied des Ländlertrios «entweder-aber».