Impfstoff von Moderna erhält auch in der Schweiz grünes Licht

Nun hat auch die Schweiz ihren zweiten Coronaimpfstoff: Nachdem die EU-Arzneimittelbehörde bereits vergangene Woche die bedingte Zulassung des Moderna-Vakzins für Personen ab 18 Jahren erteilt hat, hat am Dienstag nun auch die Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic den Impfstoff des US-Biotechherstellers befristet zugelassen. Das schreibt Swissmedic am Dienstag auf seiner Homepage.

Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gleichentags mitteilt, erfolgt eine erste Lieferung von 200’000 Dosen «in den nächsten Tagen» an die Armeeapotheke. Wie Gesundheitsminister Alain Berset auf Twitter präzisierte, soll die Lieferung bereits am Mittwoch in Bern eintreffen: 

Die Armeeapotheke verteilt den Impfstoff in der Schweiz an die Kantone. Zusammen mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech, welchen Swissmedic bereits am 19. Dezember zugelassen hatte, stünden in der Schweiz im Januar damit rund eine halbe Million Impfstoffdosen zur Abgabe bereit. In erster Priorität werden damit laut Bundesvorgaben besonders gefährdete Personen ab 75 Jahren geimpft. «Bis im Sommer», so das BAG weiter, «sollen sich alle impfen lassen können, die dies möchten».

Swissmedic gegen Aufschub von zweiter Impfung

Die Schweiz hat mit Moderna einen Vertrag über 7,5 Millionen Dosen abgeschlossen. Damit können rund 3,75 Millionen Menschen geimpft werden. Dies weil das Vakzin auf Basis der neuen mRNA-Technologie zweimal innerhalb eines Monats verabreicht werden muss. Die Basler Pharmazuliefererin Lonza stellt den Wirkstoff des Impfstoffs in ihren Werken in Visp (VS) her.

Der Covid-19 Impfstoff von Moderna ist von Swissmedic ebenfalls für Personen ab 18 Jahren freigegeben worden. «Aufgrund der aktuellen Daten empfiehlt Swissmedic, das Impfintervall einzuhalten und die zweite Impfdosis nicht aufzuschieben», schreibt Swissmedic.

Bund hat genügend Dosen für alle Impfwilligen bestellt

Die Schweizer Arzneimittelbehörde stellt sich damit im Einklang mit dem Präsidenten der Eidgenössischen Impfkommission gegen die sogenannte britische Lösung. Dabei wird mit der zweiten Impfung zugewartet um mehr Menschen einen Schutz zu geben. Swissmedic spricht sich auch dagegen aus, verschiedene Impfstoffe zu kombinieren, weil keinerlei Daten dazu vorliegen.

Der Bund hat bisher bei drei Impfstoffproduzenten laut eigenen Angaben insgesamt über 15 Millionen Impfstoffdosen beschafft. Nebst Moderna und Pfizer/Biontech sind dies rund 5,3 Millionen Impfdosen des Pharmaunternehmens AstraZeneca. Dessen Impfstoff befindet sich derzeit allerdings noch im Zulassungsverfahren bei Swissmedic. Wie der Bund weiter schreibt, steht er zudem mit weiteren Impfstoffherstellern im Gespräch.

Schweizer Logistikunternehmen übernimmt Vertrieb

Beim Vertrieb des Impfstoffs spannt Moderna mit Kühne+Nagel zusammen. Dabei übernimmt das Schweizer Logistikunternehmen die Verteilung an Märkte in Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika sowie in Teilen von Amerika.

Insgesamt hat der Bund bisher mit drei Impfstoffherstellern Verträge über rund 15 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Als erstes erhielt das Vakzin von Pfizer/Biontech die Zulassung von Swissmedic. Der dritte Kandidat von AstraZeneca ist bei der Heilmittelbehörde noch in Prüfung.