
Impftouristen sind jetzt willkommen: Auch Aargauer können sich neu im Dietiker Impfzentrum piksen lassen
Nach anfänglich zurückhaltender Impfterminvergabe hatte der Kanton Zürich in letzter Zeit aufgeholt. Dabei fällt auf: Auch Personen von ausserhalb des Kantons Zürich konnten sich Impftermine sichern. Die kantonale Gesundheitsdirektion verwies gegenüber den Medien aber jeweils darauf, dass für eine Zürcher Impfung ein Zürcher Wohnsitz nötig ist. Wer ausserhalb wohnt, werde wieder weggeschickt. Das ändert jetzt.
«Wir impfen seit Montag offiziell auch Ausserkantonale»,
sagt auf Anfrage Heinz Illi (EVP). Der Gesundheitsvorsteher der Stadt Dietikon verweist darauf, dass auch viele Mitarbeitende der Stadt Dietikon im Aargau wohnen. Sie können sich nun offiziell in Dietikon impfen lassen.
Ausserkantonale wurden in Dietikon nicht abgewiesen
Laut Illi wurde auch bisher noch niemand weggewiesen, nur weil er nicht im Kanton Zürich wohnt. «Wir müssen nicht Polizei spielen», findet Illi. Seit Montag sei die Impfung von Personen, die ihren Wohnsitz nicht im Kanton Zürich haben, nun aber sowieso offiziell vom Kanton Zürich freigegeben. Anders gesagt: Zürich heisst Impftouristen willkommen. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass alle verplanten Impfdosen auch wirklich verimpft werden.
Auch bis anhin konnte das Dietiker Impfzentrum das Übrigbleiben von Impfdosen vermeiden. Illi sagt:
«Wenn Personen absagen, geben wir die Termine jeweils schnell wieder frei. Wir haben bisher jede Spritze gebraucht.»

Der Dietiker Stadtrat Heinz Illi.
Es sei selten, dass jemand seinen Impftermin nicht wahrnimmt. «Manchmal vergisst jemand seinen Termin», so Illi. Das Impfzentrum kontaktiere dann die Person. Meistens könne die Impfdosis innert weniger Stunden doch noch verimpft werden.
In Dietikon gab es keine übrigen Impfdosen – alle wurden verimpft
Falls dennoch Impfungen übrig blieben, bediene man sich beim Impfzentrum einer Liste mit vorgemerkten Personen, so Illi. Diese hätten sich im Impfzentrum gemeldet, da sie Probleme mit der Anmeldung hatten. «Oft waren das Personen ohne Computer, meistens älter als 80 Jahre. Wir haben sie dann auf die Liste genommen und kontaktiert, wenn Impfdosen übrig blieben», sagt Illi. Sie hätten dann kurzfristig für die Impfung vorbeikommen können.
Die Polizei und das Pflegepersonal seien auch auf die Liste gesetzt worden. «Das Pflegepersonal meldete sich bei uns, wenn es sonst keinen Impftermin erhalten konnte», sagt Illi. Das Personal des Impfzentrums könne jeweils früh genug abschätzen, wie viele Impfdosen übrig blieben. «Dann können wir reagieren und die Personen, die auf der Liste stehen, kontaktieren», erklärt Illi. So eine Liste sei unverzichtbar, damit kein wertvoller Impfstoff ungenutzt bleibt.