
Impfzentrum Zofingen: Jetzt fehlt nur noch genug Nachschub
Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati kam am Montag persönlich nach Zofingen, um bei der Eröffnung des sechsten Impfstandortes im Kanton dabei zu sein. Die Hoffnungen in die laufende Impfkampagne sind riesig: Eine möglichst hohe Durchimpfung der Bevölkerung ist für viele Experten der beste und schnellste Weg, die Pandemie endlich zu überwinden.
Der ärztliche Leiter des Zofinger Impfzentrums, Philippe Rafeiner, zieht nach der ersten Woche eine positive Bilanz: «Insgesamt sind wir mit den Abläufen sehr zufrieden», sagt er. «Es funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben.» Pannen gab es bisher keine. Auch schwerwiegende Reaktionen von Geimpften seien ausgeblieben, für den Fall der Fälle ist ein Arzt vor Ort, der sofort eingreifen kann.
Verimpft wurde in der ersten Woche rund 600 Dosen des Herstellers Moderna, der gemäss ersten Studienergebnissen auch gegen die britische und die südafrikanische Variante des Virus schützen soll. Impfstoff ist bekanntlich nach wie vor knapp: «Wir sind an die Impfstoff-Lieferungen gebunden und wir verimpfen alles, was wir bekommen», so Rafeiner. Problemlos könnten in Zofingen 2000 Dosen pro Woche verimpft werden. «Wir sind flexibel und können unsere Kapazität jederzeit aufstocken», sagt Rafeiner.
Die Impfstoff-Knappheit wird wohl noch mindestens zwei Monate lang anhalten. Laut Jean-Pierre Gallati wird man mit Impfen erst ab Mai richtig Vollgas geben können – vorausgesetzt, die vom Bund und BAG in Aussicht gestellten Impfstoff-Lieferungen treffen auch wirklich ein.
Dass die Impfbereitschaft hoch ist und Termine gefragt, zeigt die Tatsache, dass manche versuchen, beim Spital direkt einen Impftermin zu ergattern. «Wir haben als Spital Zofingen keinen Einfluss auf die Zuteilung der Impferlaubnis und können diesem Wunsch leider nicht nachkommen», sagt Rafeiner. Registrieren muss man sich über die entsprechende Internet-Adresse des Kantons (https://ag.impfung-covid.ch/), wer kein Internet oder Handy hat, kann sich in Apotheken anmelden (siehe dazu Box).
Welches Risiko eine Impfung ermöglicht
Attest Corona-Impfstoff ist überall begehrt – auch im Kanton Aargau. Deshalb brauchen Personen, die noch nicht 75 Jahre alt sind, an allen Impfstandorten ein Attest von einer behandelnden Ärztin oder einem behandelnden Arzt. Das Attest muss eine Vorerkrankung mit höchstem Risiko belegen. Wichtig zu wissen: Die Erkrankungen müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Konkret erhält beispielsweise nicht jeder Patient, der an Diabetes leidet, ein Attest, obwohl Diabetes ein Risikofaktor für Covid-19 ist; konkret erhalten nur schlecht eingestellte Diabetiker oder solche, die unter relevanten Organschäden leiden, eine Impferlaubnis. Mehr Informationen finden sich im Internet unter den Suchbegriffen «Bestätigung der Hochrisikofaktoren für Covid-19 Impfung». (pp)