In Kölliken regt sich Widerstand gegen den Verkauf des EWs

Die Gruppe «Unser EW behalten» hat ein Flugblatt lanciert und in alle Kölliken Haushalte verteilen lassen. Darin argumentiert sie ausführlich, warum das Elektrizitätswerk Kölliken an der Gmeind vom 24. November nicht für 12 Millionen Franken an die IBAarau AG verkauft werden soll.

Hier die Argumente der Gegner des Verkaufs:

Unser Stromnetz ist einmalig und sollte nicht aus den Händen gegeben werden.
Der Verkauf des EW Kölliken beinhaltet in erster Linie das komplette Stromnetz unserer Gemeinde. Dieses wurde in den letzten 100 Jahren durch unzählige Baukredite und Arbeitsstunden durch die Gemeinde aufgebaut. Es ist unmöglich, ein solches Netz noch einmal aufzubauen. Deswegen ist die IBAarau AG auch bereit so viel zu bezahlen. Wenn es verkauft ist, werden wir keinen Einfluss mehr auf den Unterhalt sowie die Aus- und Weiterentwicklung des Netzes haben. Die versprochenen zwei Sitze im Verwaltungsrat ändern daran nichts, denn die Mehrheit bleibt bei der Käuferschaft.

Wenn die IBAarau AG mit dem EW Kölliken Geld verdienen kann, können wir das auch.
Die IBAarau AG will uns für 12 Millionen das Stromnetz abkaufen. Niemand wirft Geld zum Fenster hinaus, auch die IBAarau AG nicht. Wir können davon ausgehen, dass die Käuferin jeden Franken wieder zurückholen wird und zwar bei uns Einwohnerinnen und Einwohnern. Unser EW rentiert und das Netz selbst kann gar keine roten Zahlen schreiben. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir nicht auch selber dieses Geschäft weiterhin gewinnbringend betreiben können.

Die 12 Millionen werden bald weg sein. Dann haben wir weder ein Stromnetz, noch das Geld.
Die Befürworter des Verkaufs erklären zwar, dass das Geld für «ausserordentliche Projekte, die der Gemeindeentwicklung dienen», vorgesehen ist. Diese unklare Formulierung wird allerdings Begehrlichkeiten wecken und es ist absehbar, dass dieses Kässeli bei jeder grösseren Investition, die in Zukunft anfällt, geöffnet werden wird. Wenn wir dann in 25 Jahren theoretisch das EW wieder zurückkaufen könnten, wie es die Verträge vorsehen, werden wir mit grosser Wahrscheinlichkeit das Geld dafür nicht mehr haben.

Die technische Entwicklung und neue Vorschriften bieten auch Chancen, die wir nutzen können. Die Befürworter des Verkaufs gehen davon aus, dass mit der technischen und gesetzlichen Entwicklung grosse Risiken auf uns lasten und wir das EW darum besser so schnell wie möglich veräussern sollten. Niemand kennt die Zukunft, das bestätigt auch der Gemeinderat. Wir sehen, wie die IBAarau AG, die Chancen, die sich uns durch diese Veränderungen bieten und sind der Meinung, dass wir diese selber nutzen sollten. Zum Wohl unserer Gemeinde und nicht für die Stadt Aarau, die über 95% an der IBAarau AG besitzt.

Unklare Zukunft der IBAarau AG.
Es gibt keine Garantie, dass die IBAarau AG in den nächsten Jahren nicht auch weiterverkauft wird. In Aarau gibt es bereits politische Stimmen, die einen teilweisen Verkauf der Aktien fordern. Es ist darum unklar, wer dereinst über unser Stromnetz entscheiden wird.

Ohne Not soll unser Tafelsilber verkauft werden.
Unser EW sollte schon einmal verkauft werden. Das Vorhaben wurde von der Gemeinde abgelehnt, obwohl Kölliken damals, im Jahr 2004, verschuldet war. Heute ist Kölliken schuldenfrei und unser Vermögen ist im EW gut und sinnvoll angelegt. Die Argumente für einen Verkauf sind wieder dieselben. Die Tatsache, dass dieses Mal mehr für unser EW geboten wird, zeigt, dass es damals richtig war, nicht zu verkaufen. Die EWK

Energie AG soll eine Rendite für die Gemeinde bringen.
Die EWK Energie AG wurde 2009 gegründet, damit sie, im Gegensatz zu einem Eigenwirtschaftsbetrieb, einen Gewinn für die Gemeinde erwirtschaftet. Kaum schreibt unser EW nun schwarze Zahlen, soll das Schmuckstück verkauft werden. Unsensibles Vorgehen. Schliesslich finden wir es unsensibel, wenn für ein bereits abgelehntes Geschäft über 100 000 Franken ausgegeben werden, um Verträge zu erstellen, Offerten zu prüfen, eine Begleitgruppe zu bewerben und Abklärungen zu treffen, ohne vorher einen Grundsatzentscheid an einer Gemeindeversammlung abzuholen. Diese Geld fehlt am Ende in der Gemeindekasse.

Die Gegner des Verkaufs schreiben abschliessend:
Wir sind der Meinung, dass wir auch in Zukunft über die Stromversorgung und den Strompreis in Kölliken selber entscheiden sollten. Wir bitten Sie darum zahlreich an die Gemeindeversammlung vom 24. November 2017 zu kommen und die beiden Anträge des Gemeinderates zum Verkaufsvertrag und zum Konzessionsvertrag abzulehnen.

Mitglieder des Komitees «Unser EW behalten» Regula Aeschbacher, Ruedi Andres, Tine Beutel, Markus Bossard, Eugen Buser, Cornelia Diethelm, Christian Dreier, Barbara Dudli, Dominic Erismann, Gogo & Melanie Frei, Patrick Frei, Roland Hächler, Peter Häfeli, Matthias Haueter, Therese Hilfiker, Christa Hunziker, Ruedi Hunziker, Heidi Klein, Ursula Köchli, Hans Lehmann, Ruedi Lüthi, Doris Mathys, Rosmarie Matter, Catherine, Beat & Laura Maurer, Rosmarie Müller, Peter Müller, Daniel Rau, Alice Suter-Rossier, Hans Suter, Heinz & Elisabeth Suter, Peter Suter, Rolf Suter, Jean-Louis Tardent, Esther & Hanspeter Villiger, Raffael Villiger, Tim Villiger, Andreas Von Gunten, Mirjam & Markus von Wyl-Malitius, Esther Waldy, Manuela Waldy, Dora & Kurt Widmer-Heuberger, Sebastian Wildi, Urs & Sabine Wullschleger