
Infoveranstaltung für Gmeind: Dorfkern soll sich kontrolliert entwickeln
An der Infoveranstaltung für die Gemeindeversammlung Vordemwald vom 21. Juni beantworteten die Behördenmitglieder unter anderem Fragen zum Kauf der beiden Liegenschaften Post und Bank. Doch warum will die Gemeinde beide Gebäude kaufen, um sie allenfalls später wieder zu veräussern? Gemeinderat Markus Schneitter, verantwortlich für das Ressort Bau, erklärte vorweg, dass es hierbei ebenso um eine Umzonung im Rahmen der Ortsplanung gehe – eine komplexe Angelegenheit. Ziel sei es, dass sich Vordemwald in den kommenden Jahren sozial, wirtschaftlich sowie ökologisch verträglich entwickeln können. Die Ortsplanung sei dabei ein zentrales Element, wolle man doch die besagten Parzellen in Kernzonen umwandeln. Dort könnten dann öffentliche Bauten sowie Wohnbauten und nicht störendes Kleingewerbe generiert werden. Momentan handelt es sich dort noch um eine Zone für öffentliche Bauten.
Die Post-Liegenschaft weist einen Kaufpreis von 500 000 Franken und eine Parzellenfläche von 1060 Quadratmetern auf. Der Preis der Liegenschaft Bank beläuft sich auf 525 000 Franken, mit einer Parzellenfläche von 984 Quadratmetern. Dort soll die Wohnung im 1. Obergeschoss weiterhin vermietet und die ehemalige Schalterhalle per 2018/19 als dritter Kindergarten genutzt werden. Die Parkplätze könnten einer Firma vermietet werden. Wie aber der Dorfkern dereinst wirklich aussehen soll, soll in einem Konkurrenzplanungsverfahren für voraussichtlich 240 000 Franken analysiert werden. Diese Ausgaben können späteren Investoren belastet werden, zudem haben die Eigentümer des benachbarten Areals Felber bereits eine Planungsvereinbarung unterzeichnet. Diese drei Kredite werden dem Souverän als Gesamtpaket unterbreitet.
«Sitzt euch das Geld locker?»
Das Warum blieb auch nach den Ausführungen bestehen: «Sitzt euch das Geld so locker, und erhöht ihr dann wieder den Steuerfuss?», wunderte sich ein Stimmbürger. Die Verantwortlichen wiesen darauf hin, dass nur so zur kontrollierten Dorfkernentwicklung beigetragen werden kann. Nathalie Häfliger, Gemeinderätin Finanzen, ergänzte: «Zudem hat das Finanzvermögen nichts mit Nettoverschuldung zu tun. Wir bekommen die Kredite für die Liegenschaften ohne Probleme, und die Finanzierung ist nach wie vor auf einem tiefen Niveau.» Ein Gewerbebetreibender hakte nach: «Ich habe den Eindruck, dass für das bestehende Gewerbe nichts getan wird.» Gemeindeammann Max Moor winkte ab: «Das stimmt nicht, es werden sich Vorteile zeigen.» Es solle auch nicht der Eindruck entstehen, die Gemeinde handle mit Immobilien. Ein weiterer fragte: «Was passiert mit der Zivilschutzanlage unter der Bank?» Diese könne man keinesfalls eliminieren, lautete die Antwort.
Die Raumplanung Vordemwald soll etwa in einem Jahr rechtskräftig sein. Die öffentliche Auflage wird im kommenden August stattfinden.