
Initiative wäreder richtige Weg
In Zofingen schwelt seit längerem ein Streit darüber, wie es mit der Jugendherberge weitergehen soll. Der Stadtrat hat den Vertrag per Ende Jahr gekündigt. «Falsch», finden 550 Petitionäre, die fordern, dass das Angebot weiter bestehen soll.
Eine Jugendherberge zu hinterfragen, ist kein Unternehmen, das einen beliebt macht. Sollen junge Menschen nicht Land und Leute kennenlernen und dabei günstig übernachten können? Haben wir nicht fast alle tolle Erinnerungen an muntere Abende in einer Jugi?
Trotzdem ist es richtig, dass der Stadtrat genau hingesehen hat und sagt, was Sache ist. Die nackten Zahlen sind nämlich recht eindrücklich. Rund 100 000 Franken Mieteinnahmen könnte die Stadt mit der «Friedau», wo die Zofinger Jugi untergebracht ist, pro Jahr einnehmen. Tatsächlich in die Kasse kommt ein Zehntel. Pro Jahr subventioniert die Stadt ihre Jugendherberge also mit rund 90 000 Franken. Ist das viel? Ist es verkraftbar? Ist es richtig, einen solchen Betrieb massiv zu subventionieren, wenn ihn doch längst nicht nur Jugendliche, sondern auch Bauleute frequentieren, die auf eine günstige Unterkunft angewiesen sind? Nein, findet der Stadtrat. Ja, sagen die Petitionäre. Zofingen könnte und sollte sich ein solches Angebot leisten – und das, was eine Jugi einer Stadt wie Zofingen bringt, nicht nur auf den Franken und den Rappen reduzieren.
Gut, wenn die Frage politisch entschieden wird. Eine parlamentarische Initiative zur Zukunft der Zofinger Jugendherberge wäre deshalb der richtige Weg.