
Internationale Studie zeigt: Überschwemmungen in der Schweiz nehmen zu


Wenn Flüsse über die Ufer treten, richten sie Schaden an. Ein internationales Forschungsteam beziffert in einer Studie die weltweiten jährlichen Schäden mit rund 100 Milliarden Euro. Das Team unter Wiener Leitung und mit Beteiligung der ETH Zürich geht davon aus, dass die Überschwemmungsschäden weiter zunehmen. Denn eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser speichern. Bisher war aber nicht klar, inwieweit der Klimawandel das Ausmass der Überschwemmungen beeinflusst.
Der Hydrologe Günter Blöschl von der Technischen Universität Wien hat nun mit mehr als 30 Forschungsgruppen einen Datensatz von 3738 Hochwassermessstationen an europäischen Flüssen zwischen 1960 und 2010 ausgewertet.
So nimmt in Mittel- und Nordwesteuropa, zwischen Island und der Schweiz, das Ausmass von Hochwassern zu, weil dort die Niederschläge im Herbst und Winter zunehmen und die Böden feuchter werden. Dagegen geht in Südeuropa das Ausmass von Überschwemmungen eher zurück, weil der Klimawandel zu weniger Niederschlägen und zunehmender Verdunstung führt.
In dieser Region gab es aber wegen häufiger Gewitter und Abholzung der Wälder häufiger Überschwemmungen durch kleinere Flüsse. Auch in Osteuropa geht das Ausmass von Überschwemmungen zurück, Grund dafür sind abnehmende Schneedecke bedingt durch wärmere Temperaturen.
«Es gibt also kein europaweit einheitliches Bild – aber die regionalen Entwicklungen entsprechen alle den vorhergesagten Klimaveränderungen. Das zeigt uns: Wir sind bereits mittendrin im Klimawandel», so Blöschl. (sda)