
Internationales Photofestival schafft Bilder für die Ewigkeit über der Oltner Kirchgasse
Im vergangenen Jahr prägten noch 500 bunte Sonnen- oder Regenschirme die Sommerszenerie über der Kirchgasse in Olten. Die Erinnerung daran ist lebendig geblieben, wird aber bald abgelöst durch eine neue Attraktion. Ab 26. Juni nämlich zieren knapp 200 Tücher die Kirchgasse, die sich über den Köpfen der Passanten leicht im Wind blähen. Die Zahl 200 kommt übrigens nicht von ungefähr. 1822 nämlich gelang dem Franzosen Joseph Nicéphore Niépce mit seinem von ihm selbst als Heliographie bezeichneten Verfahren eine Direktkopie eines Lithografie-Porträts auf einer asphaltbeschichteten Zinnplatte. Ergo erinnern die Tücher an die rund 200-jährige Geschichte der Fotografie.
Internationales Photo Festival Olten hatte die Idee
Absender der dekorativen Botschaft: das Internationale Photofestival Olten (IPFO). Zwei Monate vor dessen eigentlichem Start am 25. August 2021 setzen die Macher bereits mehr als ein Zeichen. «Die Tücher weisen verschiedenen Masse auf», so Remo Buess, Mitorganisator des 5-tägigen Festivals, welches bis zum 29. August dauert. Von 0,5 auf 0,5 bis 2,5 auf 1,5 Meter: Alles ist dabei. «Die Tücher werden», wie die Stadtkanzlei in einer Medienmitteilung erklärend schreibt, «in zwei gegenläufigen Bahnen in zunehmender beziehungsweise abnehmender Grösse aufgehängt.» Die Stadt Olten gehört mit dem hiesigen Gewerbe zu den Sponsoren der Aktion, nachdem die IPFO-Macher mit der Idee an die Stadt gelangt sind und diese wiederum an einer attraktiven und allenfalls auch beschatteten Kirchgasse interessiert ist (wir berichteten).
Die ganze Farbpalette ist dabei
Bunt soll deren Setting daherkommen, «im ganzen Farbspektrum», wie Buess sagt. Auf den Tüchern werden in transparentem Druck die unterschiedlichsten Motive zu erkennen sein. «Motive, auf die wir bei unserem Wettbewerb gestossen sind, nachdem wir dazu aufgerufen hatten, uns drei Bilder zukommen zu lassen, die nach Ansicht der Besitzer unter allen Umständen bewahrt werden sollten.»
Die Idee fusst auf der Mahnung, dass Fotografien persönliche Erinnerungen festhalten, die schliesslich Teil des kollektiven Gedächtnisses werden. «Die Tücher sind zwar noch nicht fertig, aber nächste Wochen stehen sie zur Verfügung», so Buess. Montiert werden zusätzlich benötigte Drahtseile am Montag, die Tücher folgen am 24. und 25. Juni.
Viele Ausstellungen an der 3. IPFO im August
Wie Buess erklärt, warten an den IPFO-Abenden Vorträge mit weltbekannten und stilbildenden Fotografen. Und: Die Eröffnung des Festivals ist mit mehreren Ausstellungen verbunden. Die Ausstellung WorldPressPhotoAwards 2021 ist im IPFO Haus der Fotografie zu sehen. Sie dauert bis 3. Oktober. Der Schweizer Preisträger des IPFO Prix Suisse (wird noch bekannt gegeben) hat eine eigene Ausstellung in Kooperation mit dem Haus der Museen (Naturmuseum). Diese dauert auch etwas länger als das Festival. «Am Festival selber wird es wieder ein Festivalzelt geben, analog zum Festival 2019», so Buess weiter.

Photoville4600: ein Wettbewerb für Fotoschaffende
Zudem stehen unzählige Workshops, Seminare und Portfolio Reviews im Angebot. «Weitere Ausstellung sind derzeit in Abklärung», meint Buess. Auf dem Munzingerplatz läuft auch eine exklusive Ausstellung von prämierten Bildern, die im Rahmen des Wettbewerbs Photoville4600 von einer internationalen Fachjury eruiert wurden. «Die besten Fotografien der Schweiz sind an dieser Open Air-Veranstaltung zu sehen», so die IPFO-Veranstalter.
Hinweis Einsendeschluss zum Wettbewerb Photoville4600: Montag, 19. Juli 2021. Infos unter www.ipfo.ch/photoville4600-d.