Jagdvögel zum Greifen nahe

Schleiereule «Navayo» blickte neugierig in die Gegend.
Schleiereule «Navayo» blickte neugierig in die Gegend.
Uhu «Charly» ist vier Monate alt und das erste Mal unter Fremden.
Uhu «Charly» ist vier Monate alt und das erste Mal unter Fremden.

Mucksmäuschenstill wurde es, als Norbert Wyssen mit Lannerfalke «Biara» auftauchte. Der Jagdfalkner verstand es, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. «Die Jagd mit Greifvögeln ist eine jahrhundertealte Tradition», erklärte er. «Heute versucht man, dieses Wissen aufrechtzuerhalten.» 

Wyssen brachte mit Hilfe vieler Details die Beizjagd näher. Über das Trainieren der Vögel, die Pflege, die artgerechte Haltung und die Jagd selbst gab es viel Interessantes zu lernen. Die kleinen Besucher lernten den Unterschied zwischen Falke und Habicht, dass Weibchen meist grösser sind als Männchen, und über die Geschwindigkeit, die bei der Jagd erreicht wird: «Ein Wanderfalke kann beim Sturzflug bis zu 390 Kilometer pro Stunde erreichen. Mit seinen Krallen schlägt er seine Beute auf dem Boden tot, bevor er sie mitnimmt.» 

Die kleinen Besucher ­wussten bereits vieles 

Viele Fragen, die der Falkner stellte, konnten die Kinder beantworten. Sie kannten den Unterschied zwischen Tag- und Nachtjägern und wussten teilweise sogar, was diese bevorzugt jagen. Neues nahmen sie wissbegierig auf und stellten Fragen. Jeden der vier Vögel zeigte Wyssen den Kindern aus der Nähe, damit sie das Erzählte genau betrachten konnten. Die dunklen Nasenlöcher, an denen man einen Falken erkennt. Die weichen Federn einer Schleiereule oder den stechenden Blick des Uhus. Alles wurde genau studiert und bestaunt. 

Haube als Zeichen von Entspanntheit 

Norbert Wyssen brachte den Kindern mit Humor und guten Vergleichen viel Wissen näher und faszinierte auch die anwesenden Eltern, die im Hintergrund zuhörten. Er erklärte, die Greifvögel würden eine Haube tragen, wenn sie völlig ruhig und entspannt seien, und betonte, dass Vertrauen zwischen Mensch und Tier enorm wichtig sei. Trotz allem seien und blieben sie Wildtiere, die artgerecht gehalten werden und mit viel Fleiss und Zeitaufwand trainiert werden müssen. Kleine Anekdoten rundeten den Anlass ab. So erzählte Wyssen zum Beispiel, dass er immer in Begleitung von Habichten sei, wenn er mit dem Hund spazieren gehe.