Jazz in seinen verschiedensten Variationen in der Bar Roma

In der frisch umgebauten Bar Roma des Hotel/Restaurants Römerbad war kein Platz mehr frei, als die Small Town Kids Jazzband am zu einem mehrstündigen Jazzkonzert aufspielte, eingeladen vom Jazzclub Zofingen (jcz). Es spielten Kniri Knaus (Posaune, Bluesharp, Handörgeli), Jonas Knaus (Klarinette, Piano), Alexander Etter (Trompete), Erwin Bieri (Drums), Jules Zimmermann (Bass), Ali Tschümperlin (Banjo) und Ruth Knaus (Gesang). Die «Small Town Kids» spielen Jazz in seinen verschiedensten Variationen, von den Anfängen in New Orleans bis zu moderneren Stilrichtungen, aber stets melodiös. Das gutgelaunte Publikum verfolgte das Geschehen auf der Bühne aufmerksam und spendete mehrmals Applaus auf offener Szene.

Die «Small Town Kids» spielen ihren Jazz mit Leidenschaft und Freude. Ihre Musik basiert weitgehend auf einem im kollektiven Zusammenspiel interpretierten musikalischen Thema und auf der freien Improvisation der Instrumentalsoli. Die «Small Town Kids» spielen sehr spontan und aus dem Stegreif. Das Erfolgsrezept der «Small Town Kids» ist, aus ihren akustischen Instrumenten sehr viele verschiedene Sounds herauszulocken. So sind dann in ihrem Repertoire Dixieland, New Orleans Jazz, Boogie-Woogies, Blues, Ragtimes, Märsche, Tangos, kreolische Rhythmen, Standards usw. zu finden. Die Formation hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Stile des Jazz von seinen Anfängen bis heute abzudecken. Für sie bedeutet Musik Vergnügen, Entspannung und Lebensfreude. Sie wollen dem Publikum ein Stück dieser Lebensfreude weitergeben. Die Musik der «Small Town Kids» gefällt nicht nur Jazz-Kennern, sondern erfahrungsgemäss auch den Zuhörerinnen und Zuhörern aller Generationen, die einen entspannten Moment mit heissen Rhythmen geniessen wollen – und insbesondere auch denjenigen, die gerne das Tanzbein schwingen.

Viele Jazzstandards interpretiert
Zum reichen Repertoire der Band gehört beispielsweise «That’s a Plenty», ein Rag, den Lew Pollak 1914 komponierte. In späteren Jahren schrieb Ray Gilbert einen Songtext dazu. Der Titel wurde ab den 1930er-Jahren zu einem populären Jazzstandard. «That’s a Plenty» entstand als Ragtime-Piano-Nummer, wurde aber vor allem als Titel im Repertoire zahlreicher Dixieland-Bands populär. Die erste Aufnahme des Titels stammte von der Prince’s Band des Bandleaders Charles Adams Prince (1869–1937). Jackie Gleason interpretierte die Nummer in seinen TV-Shows der 1950er- und 1960er-Jahre.

Zu den Musikern, die den Song ab 1924 coverten, gehörten die «New Orleans Rhythm Kings» (Gennett), 1927 Tony Parenti, 1928 Benny Goodman und 1929 die «Louisiana Rhythm Kings» um Red Nichols und Miff Mole. Populär wurde der Song in den 1930er-Jahren durch eine Reihe von Einspielungen, unter anderem von Louis Armstrong bis Jack Teagarden.

Zu erwähnen ist auch «Ory’s Creole Trombone», eine Jazzkomposition (1921) von Kid Ory. Der Song hat klare Ragtime-Elemente und ist dem alten New Orleans-Stil näher als die Musik vieler New Orleans Musiker, die in Chicago aufgenommen haben, wie zum Beispiel King Oliver. Schier endlos ist die Liste weiterer Kompositionen, etwa «Dixie», «Chattanooga Stomp», «After You’ve Gone» und viele mehr. Bei einigen Songs brachte Ruth Knaus gekonnt ihre Stimme ins Spiel. Das Konzert wurde kräftig applaudiert und ohne Zugabe gings auch nicht ab.