
Jazzmin beflügelt mit den Schwingen ihres Gesangs

Von dieser bezaubernden Stimme kann man einfach nie genug bekommen. Einmal mehr galt das Interesse wohl hauptsächlich der Sängerin des Jazzmin-Trios, Jasmin «Jazzmin» Schmid. Man darf sie zu Recht als Geschenk des Himmels bezeichnen. Auch das Outfit trug dazu bei: Engel sind bekanntlich weiss gekleidet und dies war auch Jazzmin. Flügel trug sie zwar keine, brauchte sie auch nicht.
Jazzmin beflügelt mit den Schwingen des Gesangs. Man muss sie gehört haben, diese tiefe, vibrierende Altstimme. Warm und samtig schmeichelt sie sich über das Gehör in die Herzen des Publikums hinein, ein faszinierendes Erlebnis. Abgerundet, vertieft und perfektioniert wurde diese Wahrnehmung durch die Begleitung der Partner. Da stimmte jeder Akzent punktgenau mit dem Rhythmus des ganzen Trios überein wie in einem zentral angetriebenen Uhrwerk.
Andi Walter (Acoustic Guitar) setzte exakt an den richtigen Stellen Pointen, mal stärker, mal dosierter, aber immer genau dann, wenn sie zum Ausdruck und Inhalt der Songs beitrugen. Mark Brazil (Percussion) sorgte dafür, dass «swingin», Schwingen und Schaukeln, die Songs in Bewegung setzt. Jazzmin nahm dies in ihre Körpersprache auf, schwang leicht die Hüften, machte aber keine Show daraus wie andere Stars. Sie blieb dezent, die Ausdrucksfähigkeit der Stimme genügte, um den Inhalt der Lieder zu vermitteln.
«Swingin’ Christmas» wird wahr
Der Streifzug durch diese musikalische Landschaft begann im ersten Set mit bekannten Titeln wie «White Christmas», «Let It Snow», «Winter Wonderland», «Angels» (Robbie Williams), «Oh Holy Night» und «Blue Christmas» (Country Blues). Jedes Stück erhielt seine typische Eigenart, mit allen gesanglichen und instrumentalen Mitteln ausstaffiert.
Im zweiten Set verwandelte sich das Outfit, vorerst bei Jazzmin. Sie trug jetzt ein rotes Kleid, das passte zu «Santa Clause Is Coming To Town». Die Stimmung hob sich zunehmend. In «Last Christmas» summte das Publikum bereits mit, und bei «Jingle Bells» in der sanften Variante half es singen, schwieg jedoch im «Jingle Bell Rock». Das folgende «Mele Kalikimaka» ist die hawaiianische Übersetzung von «Merry Christmas». Sinngemäss zog sich das Trio Blumengirlanden über die Schultern und bei «Rudolph The Red Nosed Reindeer» stülpte sich das Trio eine Samichlausmütze auf den Kopf. Zuletzt herrschte in «Feliz Navidad» nochmals richtig swingende südamerikanische Weihnachtsfreude, die auch auf das Publikum übergriff. Auch in dessen Namen bedankte sich Andreas Krenger, Präsident des Jazzclubs Zofingen, beim Jazzmin-Trio, das erst nach zwei Zugaben entlassen wurde.