Jeder soll seine Meinung sagen

Neben Corona gibt es momentan ein grosses Thema, das die Medien beherrscht und die Gemüter erhitzt: Der durch einen weissen Polizisten verursachte Tod des Schwarzen George Floyd. Die sozialen Medien sind voll mit Beileidsbekundungen und Antirassismus-Posts. Und auch die Sportlerinnen und Sportler halten mit ihren Meinungen nicht zurück, was schon eine lange Tradition hat. Den Anfang machten 1968 die beiden US-amerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos, die bei der Siegerehrung des 200-Meter-Rennens an den Olympischen Spielen in Mexiko aus Protest gegen die Diskriminierung von Schwarzen in den USA ihre schwarz behandschuhten Fäuste in die Höhe reckten. In den letzten Jahren hat vor allem das Niederknien von San-Francisco-Quarterback Colin Kaepernick bei der Nationalhymne vor einem Spiel für riesigen Wirbel und heftige Reaktionen gesorgt. US-Präsident Donald Trump bezeichnete ihn daraufhin in einer seiner Wutreden als Hurensohn. Kaepernicks Karriere war zu Ende. Für mich steht fest, dass auch in der Öffentlichkeit stehende Athletinnen und Athleten aller Geschlechter, Hautfarben und Religionen ihre Meinung äussern dürfen, sei es mit Worten oder Gesten. Sofern niemand beleidigt oder diffamiert wird, darf es dafür auch keine Strafen absetzen. Ob es allerdings etwas nützt, muss ich leider bezweifeln.