
Jodelstimmen strahlten im Rösslisaal um die Wette


Mit den gefühlvoll vorgetragenen Liedern «Älplerläbe» (Robert Fellmann) und «Bim Vernachte» (Emil Herzog) stimmte der Chor das Publikum auf den bevorstehenden Besuch am Fusse der Schrattenflue ein, wo Vreni (Heidi Birrer) und Hans (Oskar Röthlin) mit ihren beiden erwachsenen Kindern Magdalena (Sonja Geiser) und Peter (Peter Röthlin) auf dem «Lerchenhof» ein harmonisches Leben führen. Doch die Idylle wird durch das Alpenhof-Wirtepaar Fritz (Ruedi Arnold) und seine Frau Rita (Elisabeth Hänsli) gestört. Magdalenas Eltern zeigen sich wenig begeistert, als dieses ihre lebenslustige Tochter als Serviererin einstellen will. Trotzdem ist sie bereit, mitzuhelfen. Damit entlastet sie die vermeintliche Vollwaise Rösli (Marina Blum), die zusammen mit Armin (Patrick Fischer) – dem Sohn des Hauses – hier aufgewachsen ist.
Plötzlich kommt es im Alpenhof zu einem Eklat. Auslöser ist ein Brief des Schrattenflue-Schäfers Chläus (Urs Buchwalder), der für Rösli bestimmt ist. Fatalerweise gelangt er jedoch in die Hände von Fritz, der völlig ausrastet und Rösli Hausverbot erteilt.
Armin stellt danach erfolglos Nachforschungen über die Vergangenheit seiner «Schwester» an. Es sind aber Chläus und «Chrämer-Heidi» (Manuela Häfliger), die nach jahrelangem Schweigen das Geheimnis um Rösli lüften.
Das von Xaver Köpfli verfasste Stück handelt in der Vergangenheit, der Inhalt hat aber wenig an Aktualität eingebüsst.
Besucher und Besucherinnen mögen sich im Verlaufe des Abends Tränen weggewischt haben – einige wegen der dramatischen Vorkommnisse, andere bei den Auftritten von Luigi (Daniel Schöpfer), dem ulkigen Knecht vom Lerchenhof. Er heiterte die Stimmung auf und sorgte für willkommene Lacher.
Heidi Birrer und Oskar Röthlin, die gemeinsam Regie führten, und die Theatergruppe ernteten für den gelungenen Auftritt verdienten Beifall. Seriöse Probenarbeit hatten aber auch Jodlerinnen und Jodler mit ihrer musikalischen Leiterin Judith Weingartner aus Ruswil geleistet. Der Klub sorgte mit seinen gefühlsvollen Liedervorträgen zwischen einzelnen Szenen für Auflockerung. Mit «Abestärn» (André von Moos), «Chom met mer» (Urs Moor), «Chomm zu üs» (Ruedi Bieri) und dem «Arvi-Jutz» (Trudi Kiser) gelangen ihm ausdrucksstarke, natürliche Auftritte. Ein Quartett zauberte dem verzweifelten Rösli mit den Liedern «Friählig» (André von Moos) und «s’Abelied» (Reto Stadelmann) ein Lächeln ins Gesicht. Für gute Stimmung sorgte eine weitere Kleinformation mit den beiden Vorträgen «Bim Stärnewirt» (Emil Wallimann) und «Der Schafhirt» (Jakob Ummel). Die Auftritte der verschiedenen Gesangsformationen entsprachen ganz dem Gusto des Publikums und gingen unter die Haut.
Präsident Ueli Röthlin gab seiner Freude über den Grossaufmarsch Ausdruck. Er bedankte sich bei den treuen Sponsoren und Gönnern. Nach den weiteren Konzertauftritten am nächsten Wochenende in der Mehrzweckhalle Wikon steht dem Klub mit dem Besuch des 52. Bernisch-Kantonalen Jodlerfestes vom 14. bis 16. Juni in Brienz ein weiterer Höhepunkt bevor.
Konzertauftritte in Wikon: Freitag und Samstag, 3. und 4. Mai , 20 Uhr (ab 18.30 werden Nachtessen serviert). Zur Unterhaltung spielt am Samstag das Schwyzerörgeli-Quartett Ueli Gerber, Trub, auf.