
«Jugend debattiert»: Die Kunst, mit Respekt zu streiten
Der Zofinger Kantonsschüler Luca Andrea Moser ist überglücklich – nach 2020 hat er sich diese Woche zum zweite Mal für den nationalen Final von Jugend debattiert qualifiziert. «Damit habe ich nicht gerechnet». sagt er. Und auch, dass es ihn sehr freut, die kleinste Aargauer Kantonsschule auf nationaler Ebene vertreten zu dürfen.
Verbale Duelle per Microsoft Teams
Im Gegensatz zum Regionalfinal 2020, für den sich Mittelschülerinnen und -schüler aus dem ganzen Kanton in Zofingen getroffen hatten, fand die aktuelle Ausscheidung per Microsoft Teams und somit virtuell statt. «Vor Ort hätte man die Gestik besser zum Ausdruck bringen können, das digitale Regionalfinale war aber grossartig umgesetzt und besonders gefreut hat mich, dass alle Debattierenden immer sachlich geblieben sind», meint Luca Andrea Moser. So habe man sich bei der Vorbereitung der einzelnen Runden gegenseitig geholfen.
Debattiert wurde über das Publizieren der Herkunft von mutmasslichen Straftätern – am letzten Abstimmungssonntag ein Thema im Kanton Zürich –, den Einkauf von ausländischem Strom sowie Sozialleistungen im Falle einer Wirtschaftskrise. Die Pro und Kontra-Positionen wurden direkt vor der Debatte zugelost.
Ist es nicht sehr schwierig eine Position contre cœur vertreten zu müssen? Für Moser ist genau das spannend und lehrreich. «Man versteht danach die andere Meinung besser und macht danach – im Sinne eines Kompromisses – eher Abstriche an der eigenen Position.
Ob der Final am 14. und 15. Mai in Bern stattfindet oder virtuell – ist eine offene Frage. Moser würde die verbalen Klingen gerne Face to Face kreuzen und nicht wie vor einem Jahr per Microsoft Teams. Diese Kommunikationssoftware kennt er aus dem Fernunterricht allerdings bestens. Apropos 2020: Damals stellte die Kanti Zofingen gleich drei der vier Aargauer Finalteilnehmenden – Fien Bruijn aus Kölliken, David Gabi aus Brittnau und Luca Andrea Moser aus Mühlethal. Bereits 2017 gehörte ein Zofinger Kantischüler zur Aargauer Delegation: Konstantin Frank.