Jugendzirkus Robiano: Eine Kiste voller Larven bringt Veränderung

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Eines Tages erscheint in einem Innenhof eine Kiste voller Masken. Genauer gesagt sind es nicht irgendwelche Masken, sondern Larven, wie sie an der Basler Fasnacht getragen werden. Die Bewohner der Häuser, die den Innenhof bilden, beginnen die Larven zu tragen und verändern unter den Masken ihr Verhalten. Vor dem Auftauchen der Kiste war das Verhalten der Bewohner nicht immer friedlich: Oft gab es Querelen unter den Bewohnern und sie sind nicht sonderlich nett zueinander.

So kann die Handlung von «Entlarvt», dem aktuellen Programm des Jugendzirkus Robiano unter der Regie von Tobias Schaller zusammengefasst werden. Das Programm entwickelte Schaller gemeinsam mit den 21 Jugendlichen, die seit der Premiere in Arlesheim am 24. September bis zur Dernière am 14. Oktober im baselländischen Oberwil mit dem Zirkus auf Tournée sind. Seit Jahren ist Vordemwald nach Arlesheim und Zug die dritte Station auf der Tournée. Am Montag und Dienstag, 4. und 5. Oktober, gab es drei Vorstellungen zu bewundern.

«Für die Kinder und Jugendlichen sind die zwei Wochen, welche die Tournée – abgesehen vom Premiere-Wochenende in Arlesheim – dauert, sehr toll, aber auch anstrengend», erklärt Hannah Pfalzgraf. Die 24-Jährige ist im Leitungsteam des Jugendzirkus vor allem für operative Tätigkeiten im Hintergrund zuständig. Das Leitungsteam ist aber auch um das Wohl der Artistinnen und Artisten besorgt und schaut, dass möglichst kein Lagerkoller auftritt. «Während den zwei Wochen sind wir praktisch immer draussen, denn die Wohnwägen und das Zelt sind nicht isoliert.» Das könne schon an den Nerven zerren, wie auch das strenge Programm an den Aufführungstagen. «In Vordemwald stellten wir am Montagmorgen das Zelt auf und hatten am Abend die erste Aufführung.» Der Dienstagmorgen war dann zum Ausschlafen reserviert, bevor es am Nachmittag und am Abend je eine weitere Vorstellung gab. Nach der dritten Vorstellung musste noch das Zelt abgebaut werden. Denn heute Mittwoch geht es in Sissach bereits wieder weiter mit Zeltaufbau und Abendvorstellung.

«Dieses Jahr ist die ganze Tournée ein wenig herausfordernder als im letzten Jahr», sagt Hannah Pfalzgraf. Sie fügt an: «Wir haben dieses Jahr eine grössere Gruppe Neulinge, da im letzten Jahr viele der älteren Artisten, die mehrere Jahre dabei waren, aufgehört haben.» Dies senkte natürlich den Altersdurchschnitt der Truppe, deren Mitglieder oft jahrelang dazugehören, bis häufig die Lehre oder die Schule eine Teilnahme aus Zeitgründen verunmöglicht.

«Der aktuell jüngste Artist ist 9 Jahre alt. In dem Alter ist es logisch, dass mehr Schlaf benötigt wird und die Kräfte vielleicht etwas früher nachlassen als bei anderen.» Umso wichtiger sei deshalb, dass genug geschlafen werde. «Spätestens in der zweiten Hälfte regelt sich das dann aber von selbst», sagt Pfalzgraf mit einem Lachen.