Junge Grüne schreiben Luzerner Parteigeschichte

Es grünt so grün auch im Luzerner Kantonsparlament: Bei den Wahlen haben die Ökoparteien elf Sitze hinzugewonnen. Auch die SP kann jubeln. Grosse Verliererin ist die SVP. Auch CVP und FDP geben Sitze ab.

Einen Erfolg bereits auf sicher haben die Grünen bei den Kantonsratswahlen. Die Grünen und die GLP haben weit mehr als jene drei Sitze wieder zurückerobert, die sie bei den letzten Wahlen verloren hatten. Sie haben im neuen Kantonsparlament ihre Sitzzahl auf 14 verdoppelt, zusätzlich sind neu auch die Jungen Grünen mit einem Sitz vertreten. Wie sie auf ihrer Facebookseite verlauten lassen, seien sie fassungslos ob diesem Erfolg. Sie freuen sich über den geschichtsträchtigen Einzug ins Kantonsparlament. Auch die Grünliberalen legten von 5 auf 8 Sitze zu.

Grünen-Präsident Maurus Frey wollte das gute Abschneiden nicht alleine auf die Klima-Debatte abstellen. Die Grüne Kleinstfraktion habe in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet, insbesondere auch bei sozialen Themen. Das Volk habe die Verhärtung der letzten vier Jahre satt, neu dürften allenfalls gar linke Sperrminoritäten möglich sein. Dass die Grünen in Luzern anteilsmässig stärker zugelegt haben als die Partei vergangene Woche im Kanton Zürich, führte er auf die «Arroganz der bürgerlichen Allianz» zurück.

Auch die SP hat im nach wie vor bürgerlich dominierten Parlament wieder Boden gut gemacht. Sie gewann 3 Sitze und kommt neu auf 19 Mandate. Sie liegt nur noch drei Mandate hinter der SVP und der FDP. Vor allem die SVP war mit einem Verlust von 7 Sitzen grosse Verliererin des Tages. Sie hat neu noch 22 Sitze, gleich viele wie die FDP, die 3 Sitze einbüsste.

Bürgerliche Dominanz

Im 120-köpfigen Kantonsrat bleibt die CVP zwar mit 34 Vertretern klar stärkste Kraft, hat aber 4 Sitze verloren. Die drei grossen bürgerlichen Parteien bleiben damit dominierend mit knapp zwei Drittel der Sitze.

Der Frauenanteil erhöhte sich von 29,2 auf 34,5 Prozent. Das Durchschnittsalter verharrte bei 49 Jahren. Die Wahlbeteiligung erholte sich und lag bei 41,5 Prozent, nachdem sie bei den letzten Wahlen auf 39 Prozent abgerutscht war. Zugenommen hat sie vor allem in der Stadt und Agglomeration Luzern. Auch dieses Mal war die Beteiligung in Dierikon (24,7 Prozent) am tiefsten und in Flühli (62,6 Prozent) am höchsten. (sda)