Junger Initiant träumt von einem immergrünen Permakultur-Stadtgarten für alle

Eine erste Skizze eines Permakultur-Stadtgartens in Zofingen. Der Standort im Bifang ist einer von vielen, die momentan zur Diskussion stehen. (Bild: zvg)
Eine erste Skizze eines Permakultur-Stadtgartens in Zofingen. Der Standort im Bifang ist einer von vielen, die momentan zur Diskussion stehen. (Bild: zvg)

Ein Garten, in dem die Bewohner von Zofingen Gemüse, Kräuter und Obstbäume für den Selbstgebrauch anbauen. Lauschige, schattige Ecken, in denen sie verweilen können. Und ein kleiner Unterstand, in dem überschüssiges Gemüse zum Verkauf steht. Einen solchen Garten würde Jodok Hunziker gerne in Zofingen realisieren. «Mir ist es ein Anliegen, nachhaltige Landschaften zu gestalten», sagt er. Vor eineinhalb Jahren hat der gelernte Landschaftsbauzeichner das Geschäft seines Vaters übernommen. Er beschäftigt sich mit naturnahem Wasserbau wie Bachausdolungen und Renaturierungen. Oder er designt und baut Badeteiche. Momentan absolviert Jodok Hunziker ausserdem eine Ausbildung zum Permakultur-Designer. Den Stadtgarten in Zofingen würde er im Rahmen dieser Fortbildung realisieren.

Ein Kernteam kümmert sich um den Stadtgarten

Die Idee von Permakultur ist, dass der Boden ständig begrünt ist. «Offener Boden ist wie eine Wunde in der Landschaft. Dort trocknet der Boden aus und erodiert», erklärt Jodok Hunziker und betont, dass die Philosophie in einem Permakultur-Garten eine andere sei als in herkömmlichen Gärten: «Wir jäten nicht Unkraut, wir ernten Wildkräuter.» Das Ziel sei, dass sich der Garten selbst dünge – ähnlich wie ein Wald, in dem abgestorbenes Material der Dünger für neue Pflanzen sei.

Anders als bei einem Schrebergarten soll der Garten nicht in kleinere Parzellen aufgeteilt werden, sondern von einem Kernteam als Ganzes bewirtschaftet werden. Jodok Hunziker stellt sich ein Team von ungefähr sechs Personen vor, die während zwei bis drei Stunden pro Woche im Garten tätig sind. Weitere Bewohner von Zofingen können ebenfalls Lebensmittel für den Eigenbedarf kultivieren. Der Garten soll aber auch eine Ruheoase für Altstadtbewohner sein, die sich nicht aktiv engagieren.

Zweite Infoveranstaltung am nächsten Sonntag

Jodok Hunziker hat seine Idee Anfang Jahr auf Facebook vorgestellt und bereits eine erste Informationsveranstaltung organisiert. Bereits ist ein weiteres Treffen angesetzt für nächsten Sonntag um 14 Uhr. Treffpunkt ist der Rosengarten. Hunziker wird den Interessierten das Projekt vorstellen und gleichzeitig auch Mitglieder für das Kernteam des Stadtgartens werben.

Als Standorte für den Stadtgarten hat Hunziker einige Plätze im Auge: Oberhalb des Rosengartens in der Nähe der Schrebergärten, am Philosophenweg unterhalb der Pfadihütte oder neben dem Bezirksschulhaus. «Dieser Standort würde mit bestehenden Strukturen wie Hecken, Weiher und Bach bereits viel Potenzial bieten», ist Hunziker überzeugt. Ausserdem könnten bei einem schulnahen Standort auch die Schüler miteinbezogen werden. «Woher das Essen kommt und wie es produziert wird, sollte vermehrt auch Thema an den Schulen sein», ist Jodok Hunziker überzeugt.

Nun geht es darum, abzuklären, ob die Grundeigentümer das Land für den Stadtgarten zur Verfügung stellen – und welche rechtlichen Auflagen das Projekt erfüllen muss. Auch mit Sponsoren ist Hunziker bereits in Kontakt. So habe sich die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Zofingen interessiert gezeigt, den Stadtgarten zu unterstützen.

Auch wenn der Garten sich letztlich selber tragen soll, sind verschiedene Anfangsinvestitionen nötig. Neben Obstbäumen und Beerensträuchern braucht es auch Werkzeug und je nach Standort einen Unterstand und Speichertanks, um Regenwasser zu sammeln. «Das Projekt hat ganz klar auch einen langfristigen Charakter. Ich möchte gerne etwas für die nächste Generation erschaffen.» Jodok Hunziker hofft, mit der Planung dieses Jahr beginnen zu können. Sodass der Stadtgarten innerhalb der nächsten zwei Jahre das erste Mal erblühen kann.