Kampagne «Wald-Vielfalt»: Suche nach typischen Waldbewohnern

Der Rothrister Förster Peter Gruber präsentiert den Flyer zum Waldvielfalts-Rundgang im Weidwald.
Der Rothrister Förster Peter Gruber präsentiert den Flyer zum Waldvielfalts-Rundgang im Weidwald.

«Gerade während des Lockdowns war der Wald für viele Leute der Rückzugsort schlechthin», sagt Peter Gruber, Förster Betriebsteil West des Forstbetriebs Region Zofingen. Nach den verschiedenen Corona-Lockerungen sei nun eine gute Gelegenheit, den Leuten aufzuzeigen, wie wertvoll und vielfältig der Lebensraum Wald ist. 

In die Wege geleitet wurde die landesweite Kampagne «Wald-Vielfalt» vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) zusammen mit verschiedenen Partnern. Einer davon ist der Forstbetrieb Region Zofingen, der im Rothrister Weidwald einen rund einen Kilometer langen Rundweg angelegt hat, auf dem insgesamt vierzehn verschiedene Holzfiguren von typischen Waldbewohnern zu entdecken sind. «Das ist doch gerade für Familien mit Kindern eine tolle und sinnvolle Freizeit- oder Ferienbeschäftigung», findet der Rothrister Förster. Der Start zum Rundgang befindet sich beim Waldfestplatz – dort können bei einer Informationstafel auch Wettbewerbstalons entnommen werden. 

Unter www.wald-vielfalt.ch besteht die Möglichkeit, online am Wettbewerb teilzunehmen. Es gilt, der Postennummer den richtigen Namen des Waldbewohners zuzuordnen. Unter allen richtigen Einsendungen werden übrigens monatlich schöne Preise verlost. Der Waldvielfalt-Parcours bleibt bis November bestehen. 

Der Wald: Überraschend vielfältig 

Der einheimische Wald erfüllt viele Funktionen. Er ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, sondern liefert auch Holz, einen wichtigen einheimischen Rohstoff. Er bietet rund 30 000 verschiedenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten ein Zuhause, bindet Kohlendioxid und schützt so das Klima. Der Wald reinigt Sickerwasser und stellt damit fast die Hälfte unseres Trinkwassers bereit. Zudem bewahrt er vor Naturgefahren. Damit der Wald all diese Leistungen auch in Zukunft erbringen kann, muss die Vielfalt des Lebens darin erhalten bleiben. 

Eine Daueraufgabe für den Forstbetrieb 

Schutz und Förderung der Artenvielfalt im Wald ist für den Forstbetrieb Region Zofingen eine Daueraufgabe, der man in erster Linie mit einer naturnahen Waldbewirtschaftung nachkomme, wie Peter Gruber zu verstehen gibt. 

Von der gesamten Betriebsfläche von 1705 Hektaren sind 186,6 Hektaren oder elf Prozent als Naturvorrangflächen ausgeschieden. Mit Nutzungsverzicht sind 43,3 Hektaren oder rund drei Prozent der Betriebsfläche belegt. Darunter fallen etwa ein Naturwaldreservat und ein Eichen-Tannen-Reservat im Unterwald, fünf Altholzinseln sowie weitere Vorrangflächen wie Waldränder, Feuchtgebiete oder Amphibienstandorte. Orte, die primär als Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere und die ungestörte Entwicklung der natürlichen Prozesse dienen sollen.