«Kampfflugzeuge haben für mich einen speziellen Reiz»

Dieter Schweizer (45) ist ausgebildeter Elektroingenieur und arbeitet seit 2006 als Testpilot bei armasuisse, dem Rüstungsbetrieb des Bundes. Am 1. September um 20 Uhr holen ihn die Verantwortlichen der Chetti Brittnau ins Kirchgemeindehaus, wo er einen Einblick in seine Tätigkeit gibt. Ausserdem erzählt er, wie die Evaluation bei der Beschaffung neuer Kampfjets funktioniert. 

Dieter Schweizer, was macht ein Testpilot genau? 

Dieter Schweizer: Die Arbeit ist sehr vielfältig. Als Testpilot muss ich die Sprache des Ingenieurs und des Piloten sprechen. Alles, was modernisiert oder verändert wird an militärischen Flugzeugen, geht über unseren Tisch. Mein Ziel ist es, das Flugzeug so herzurichten, dass es sicher von einem Piloten operiert werden kann. 

Welche Flugzeugtypen fliegen Sie? 

Ich fliege viele verschiedene Flugzeugtypen, vom Kampfflugzeug über den Segelflieger bis hin zum Airliner, wenn nötig. 

Sind Sie jeden Tag in der Luft? 

Nicht jeden Tag, aber oft. Meine Arbeit erfordert viel Vorbereitung und Nachbearbeitung. Das passiert alles am Schreibtisch. 

Wie lange dauert ein Testflug? 

Das ist sehr unterschiedlich und kommt auf die Mission drauf an. Ein typischer F-18-Testflug dauert in der Regel etwa eineinhalb Stunden. Flüge auf anderen Flugzeugen können auch länger dauern – meistens aber nicht so lange wie ein Langstreckenflug über den Atlantik. 

Haben Sie einen Lieblingsflugzeugtyp? 

Jeder Flieger hat bessere und schlechtere Eigenschaften. Kampfflugzeuge haben durch ihre Geschwindigkeit und ihre Wendigkeit einen speziellen Reiz für mich als ehemaliger Berufsmilitärpilot. 

Die Schweiz stimmt am 27. September über die Beschaffung neuer Kampfjets ab. Wird Ihr Vortrag auch politisch sein? 

Der Vortrag findet zwar kurz vor der Abstimmung statt, er wird aber nicht einen politischen Inhalt haben. Vielmehr wird es darum gehen, einen Einblick aus der Sicht eines Piloten in eine solche Evaluation zu geben.