Kampfwahl um fünf Gemeinderatssitze in Strengelbach – so präsentieren sich die Kandidierenden

Warum wollen Sie in den Gemeinderat gewählt werden?

Dorothea Lerch: Seit ich im Gemeinderat bin, wurden schon viele Pläne umgesetzt und verabschiedet. In allen Bereichen stehen weitere Projekte an. Mit einem team- und leistungsfähigen Gemeinderat erhoffe ich mir, dass auch in Zukunft alle Vorhaben kollegial behandelt werden können.

Walter Schläfli: Seit acht Jahren bin ich Mitglied im Gemeinderat. Es macht mir Freude, als Teammitglied gute Lösungen zu suchen und Entscheidungen zu treffen, die der Gemeinde helfen, die nächsten Jahre unabhängig zu bleiben. Strengelbach soll sich angemessen entwickeln können, und dafür will ich mich weiterhin einsetzen.

Stephan Wullschleger: Ich bin jetzt seit acht Jahren im Gemeinderat und auch seit acht Jahren als Gemeindeammann im Amt. Da ich mitten in Tagesgeschäften und in den Projekten involviert bin, möchte ich diese Arbeit noch weiterführen und zu einem Abschluss bringen. So gibt es auch am wenigsten Verzögerungen und neue Gemeinderatsmitglieder können parallel eingeführt werden. Ein Teilwechsel ist gut und gibt die Möglichkeit, dass die politischen Prozesse ununterbrochen weiterlaufen.

Boris Boss: Ich stelle mich den Strengelbacherinnen und Strengelbachern für die Wahl in den Gemeinderat zur Verfügung, um mich für ein attraktives, lebenswertes und unabhängiges Dorf mit einer nachhaltigen Infrastruktur einzusetzen. Gemeindepolitik soll auf Augenhöhe mit den Einwohnern stattfinden, um ihre Anliegen unkompliziert und verständlich in den Gemeinderat tragen zu können. Ich möchte mich für unser Dorf einsetzen: Einen Ort, in welchem man gerne wohnt, die Kinder zur Schule gehen, wo man seine Freizeit gestaltet und später seinen Lebensabend verbringt.

Roger Lussi: Nach 14 Jahren in der Schulpflege – davon sechs Jahre als Präsident und zwei Jahre als Vizepräsident – sowie zwölf Jahren als Ortsparteivorsteher der Mitte stelle ich mein erworbenes Wissen und die gemachten Erfahrungen gerne weiterhin der Gemeinde zur Verfügung. Aus der Privatwirtschaft bin ich es gewohnt, als Dienstleister aufzutreten. So sehe ich auch meine Rolle als Gemeinderat – primär als Dienstleister gegenüber der Bevölkerung.

Martin Portner: Die Zukunft von Strengelbach aktiv mitgestalten – mit dem Fokus, Eigenständigkeit beizubehalten, gesundes Wachstum und Sicherstellung der Infrastruktur für eine attraktive Gemeinde. Eine Ausgabenpolitik, bei der das Wünschenswerte vom Notwendigen getrennt wird.

Was wollen Sie in Ihrer Gemeinde als Erstes anpacken?

Dorothea Lerch: Im Moment gibt es noch einige Geschäfte, welche sich bis ins nächste Jahr hinziehen werden. Deshalb heisst das für mich, dort weiterzumachen, wo wir als bisheriger Gemeinderat Ende Jahr aufhören werden.

Walter Schläfli: Bei der Weiterführung meiner Arbeit im Gemeinderat ist das Projekt Dalchenbach kurz vor der Fertigstellung und Einreichung beim Kanton. Bei der Siedlungsentwicklung und dem vom Kanton geforderten verdichteten Bauen ist darauf zu achten, dass sich die Gemeinde massvoll weiterentwickeln kann. Ich werde mich dafür einsetzen, dass unser Dorf auch in Zukunft attraktiv bleibt – mit einer hohen Lebensqualität. Das Planen und Erhalten einer guten Infrastruktur muss meine Pflicht sein.

Stephan Wullschleger: Als bisheriger Gemeinderat und Gemeindeammann gibt es nichts, das man als Erstes anpacken möchte. Für mich würde es weiterlaufen, einerseits im gewohnten Rahmen und anderseits je nach Entscheiden der Bürger zu den anstehenden Projekten.

Boris Boss: Nach der Einarbeitung im Gemeinderat möchte ich mich möglichst rasch auf die anstehenden Geschäfte des Ressorts, welchem man vorsteht, konzentrieren. Als Teil des Gemeindegremiums muss man sich zeitnah und strategisch auf die anstehenden Sachgeschäfte zum Wohle der Dorfbevölkerung einsetzen. Zu diesen Aufgaben möchte ich mich für ein attraktives Strengelbach – auch für jüngere Generationen und Familien – einsetzen. Dabei soll auch der Förderung und dem Erhalt der Umwelt Rechnung getragen werden.

Roger Lussi: Kritik von aussen zu äussern, wenn man nur eine Seite sieht, ist immer sehr einfach. Andererseits braucht es konstruktive Kritik, um etwas weiterentwickeln zu können – dafür will ich auch stets ein offenes Ohr haben. So gesehen, möchte ich mir aber zuerst einen vertieften Einblick in die einzelnen Aufgaben und Abhängigkeiten (zum Beispiel vom Kanton) verschaffen, damit ich mein Bild vervollständigen kann, und erst dann allfällige Kritikpunkte an der richtigen Stelle ansprechen.

Martin Portner: Als Erstes muss ich gewählt werden und welches Ressort ich übernehmen würde, ist auch offen. Wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mich in das Amt als Gemeinderat wählen, wird es sich nach der Einarbeitung zeigen, was als Erstes zu tun ist. Daher wäre es überheblich, bereits jetzt Aussagen zu machen, was ich als Erstes anpacken würde. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit im Gremium und in der Verwaltung funktioniert. Die langsamen Prozesse in der Politik widersprechen meinem Naturell, dessen bin ich mir aber bewusst.

Wo sehen Sie noch Mankos in Ihrer Gemeinde?

Dorothea Lerch: Ich würde es nicht Mankos nennen. Es gibt Geschäfte, welche sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich denke da nur schon an Bewilligungen, welche beim Kanton eingeholt oder Fristen und Antworten, die abgewartet werden müssen. Darauf haben wir leider sehr wenig Einfluss.

Walter Schläfli: Damit die Energiewende 2050 erreicht werden kann, muss auch unsere Gemeinde ihren Beitrag leisten. Möglichkeiten sind zum Beispiel Photovoltaik auf den öffentlichen Gebäuden und eine nachhaltige Isolierung der Gebäudehüllen. Grosse Mankos sehe ich jedoch nicht in unserer Gemeinde. Wir leben traditionsbewusst und trotzdem modern, mitten in der Natur und trotzdem in Stadtnähe, beschaulich und trotzdem lebendig.

Stephan Wullschleger: Ich sehe keine Mankos in unserer Gemeinde. Die Gemeinde hat aber Grundsatz- und Strategieentscheide zu fällen für die Zukunft. Wir sind an der Erarbeitung des räumlichen Entwicklungsleitbildes, eines Grundlagenpapiers für eine nächste Überarbeitung der Bau- und Nutzungsordnung. Als weiteren markanten Punkt kann der Stimmbürger in Strengelbach entscheiden, wie im Zentrum eine Möglichkeit eines Gemeindesaals aussehen kann. Diese zwei Entscheide werden Strengelbach in Zukunft prägen.

Boris Boss: Strengelbach soll sich nachhaltig entwickeln können. Dabei sind gesellschaftliche, wirtschaftliche und umweltrelevante Themen gleichwertig vernetzt zu betrachten. Ich möchte die Gemeinde attraktiver für alle Altersgruppen gestalten. Es gilt, die Bedürfnisse der heutigen Generation zu decken, ohne die Bedürfnisse der zukünftigen zu vergessen. Kurzfristig würde ich zum Beispiel attraktivere Konditionen für Sportvereine schaffen, um die vorhandenen Infrastrukturen zu nutzen. Das Dorfleben soll mit Veranstaltungen wieder vermehrt stattfinden.

Roger Lussi: Mich möglichst rasch in die mir zugeteilten Ressorts einarbeiten, die offenen Aufgaben übernehmen und diese seriös und zielstrebig weiterführen. Es muss das Ziel sein, dass sowohl für die Bevölkerung wie auch für die Mitarbeiter der Verwaltung ein nahtloser Übergang der Aufgaben und Projekte stattfindet.

Martin Portner: Ich lebe seit zehn Jahren in Strengelbach und verfolgte die Gemeindepolitik eher aus der Ferne. Es gibt ein Sprichwort: «Vom Hörensagen lernt man lügen.» Wir setzen auf Eigenständigkeit, Attraktivität und gesunde Finanzen. Die Auslagerung der Oberstufe ist für eine attraktive Gemeinde eher schlechte Werbung. Daran ändern lässt sich jetzt nichts mehr. Eine zukunftsweisende Alterspolitik mit Selbstbestimmung. Zum Beispiel die Betreuung zuhause, Spitex und Pflegeheim. Alles vor Ort organisiert und aus einer Hand – keine regionale Spitex.