
Kanti Zofingen: Sechs Wochen repetitive Tests – ein Virenfund
Im Zuge eines Pilotprojekts sammelte der Kanton Aargau im März Erfahrungen mit grossflächigen, wöchentlichen Tests. Beteiligt waren zwei Schulen, ein Pflegeheim und eine Betreuungseinrichtung – eine der Schulen war die Kanti Zofingen. Jeweils mittwochs spuckten die Schülerinnen und Schüler zuhause in ein Röhrchen. Die Klassenchefs sammelten diese ein, die Proben wurden zu Pools zusammengeführt und im Labor analysiert.
Sechs solcher Testreihen hat die Kanti nun hinter sich. «Der Initialaufwand war relativ gross», sagt Rektor Patrick Strössler. Vor allem das Poolen, das Zusammenschütten der Speichelproben, sei aufwendig gewesen. Die Mitmachquote bei den Schülerinnen und Schülern lag bei 65 bis 70 Prozent. Strössler hätte sich etwas mehr gewünscht, der Wert liege aber im Bereich dessen, was bei einem freiwilligen Projekt zu erwarten gewesen sei. «Wahrscheinlich hat eine gewisse Skepsis mitgespielt, auch bei den Eltern.» Die Lehrpersonen und Mitarbeitenden hätten fast zu 100 Prozent mitgemacht.
Vier Testreihen fanden im Rahmen des Pilotprojekts statt, zwei danach. Auf die erste positive Poolprobe stiess das Labor bei der sechsten Testreihe letzte Woche. «Die entsprechenden Schülerinnen und Schüler wurden sofort aus dem Unterricht geholt. Sie machten nochmals einen Spucktest und wurden dann nach Hause geschickt.» Bis Klarheit geherrscht habe, welche Personen aus dem Pool wirklich positiv waren, habe es relativ lange gedauert, sagt Strössler. «Hier braucht es unbedingt eine Verbesserung. Vor allem auch die Leute aus dem Umfeld wollen möglichst schnell wissen, ob jemand angesteckt ist oder nicht.»
Strössler zieht trotzdem eine positive Bilanz: «Die Tests haben sich inzwischen eingespielt, auch das Poolen geht schneller vor sich», sagt er. Der Kanton hat angekündigt, die Testreihen auf weitere Schulen und Betriebe auszuweiten – in Zofingen wird sicher auch nach den Frühlingsferien weiter getestet. So könnten unentdeckte Ansteckungen früh erkannt und Infektionsketten unterbrochen werden, so Strössler. «Ausserdem erhöhen regelmässige Tests die Sensibilität für gezielte Massnahmen zur Bewältigung der Pandemie erheblich – schon dies ist ein positiver Effekt.»