
Kantonsspital baut neues Labor mit rund 200 Arbeitsplätzen

Kinderklinik soll abgerissen werden
Das Kantonsspital Aarau hat nicht nur ein Baugesuch für den Neubau des Laborgebäudes eingereicht. Sondern auch drei Abrissgesuche für die Häuser Nummer 34, 33 und 9. Ob ein Zusammenhang mit dem geplanten Mega-Projekt «Neubau Haus 1» besteht (Architekturwettbewerb läuft bis 2019), geht aus den drei Abrissgesuchen nicht hervor. Klar ist aber: Die drei Gebäude liegen nicht im bisher kommunizierten Projektperimeter, der östlich des bestehenden Hauptgebäudes (1) liegt.
Haus Nummer 9 ist die Kinderklinik, ein längliches Gebäude südlich von Haus 1. Der Abbruch kostet laut Baugesuch etwa 570 000 Franken. Die Kinderklinik wurde im Jahr 1955 nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Der Bau stammt vom Zuger Architekturbüro Hafner und Wiederkehr. 1976/77 wurde das Gebäude erstmals umgebaut, die Hülle 1981/81 instand gestellt. Die letzte umfassende Sanierung wurde 1999 bis 2001 vorgenommen,
Haus 33 wird offenbar nur teilweise abgerissen. Dieses Gebäude wurde 1980 gebaut und wird seither als Gaslager genutzt. Bei Nummer 34 handelt es sich um ein Gärtner- und Gewächshaus an der Tellstrasse, direkt bei der Bushaltestelle. Es wurde 1980 gebaut. Die Abbruchkosten werden mit 17 000 Franken veranschlagt. (NRO)
Eigentlich sollte er jetzt schon fast fertig sein, der Labor-Neubau des Kantonsspitals Aarau an der Buchserstrasse (bei der Bavaria). Schon 2014 verkündete das KSA, welches Architekturbüro den Wettbewerb gewonnen hatte: Burckhardt+Partner AG (Basel) mit ihrem Entwurf «Verity». Mitte 2016 wollte man mit den Bauarbeiten beginnen und Ende 2018 einziehen. Doch relativ kurz nach der Präsentation dieses Projekts wurde es auf Eis gelegt respektive zurückgestellt. Aus planerischen und finanziellen Gründen, hiess es damals.
Doch nun liegt das entsprechende Baugesuch bis zum 8. Oktober beim Stadtbüro auf. Es sieht einen Baustart im März 2019 vor. In Betrieb genommen würde das neue Gebäude dann im Herbst 2020. Laut Baugesuch belaufen sich die Baukosten (ohne Land) auf rund 29 Mio. Franken, die Ausgaben für Umgebungsarbeiten auf rund 1,5 Mio. Franken. Die Grundstücke sind entweder schon länger im Besitz des Kantonsspitals respektive wurden in den letzten Jahren erworben.
Synergien dank Konzentration
Wozu braucht es den Neubau überhaupt? «Das Kantonsspital Aarau beabsichtigt, das Institut für Pathologie mit Autopsie und das Institut für Labormedizin, welches heute in sieben Häusern verteilt ist, möglichst rasch in einem neuen Laborgebäude mit rund 4750 Quadratmeter Hauptnutzfläche an der Peripherie des Areals zusammenzufassen», heisst es im Baugesuch. «Durch die Konzentration des Instituts für Pathologie und des Instituts für Labormedizin in einem Gebäude sollen die betrieblichen Prozesse verbessert und Synergien genutzt werden.»
Geplant sind je ein Institut für Pathologie und für Labormedizin. Ausserdem eine Autopsieabteilung, Büro- und Untersuchungsräume. Es werden nicht nur KSA-interne Aufträge angenommen, sondern auch solche von Dritten. Insgesamt, so heisst es im Baugesuch, gibt es im Neubau rund 200 Arbeitsplätze.
«Klassischer Massivbau»
Die Bauprofile an der Buchserstrasse zeigen eindrücklich die Dimensionen des geplanten Neubaus. Bereits weichen musste das ehemalige Restaurant Bavaria. Und nun, da die Garage Rebmann ihren Betrieb in den Neubau an der Edisonstrasse in Buchs (beim Eniwa-Neubau) gezügelt hat, wird auch dieses Gebäude abgerissen. Hier, «an städtebaulich markanter Position», wie es im Baugesuch formuliert ist, entsteht ein «klassischer Massivbau», quadratisch, mit extensiv begrüntem Flachdach. Es gibt zwei Untergeschosse (davon eins für die Technik), ein Erdgeschoss, vier normale Obergeschosse plus ein Dachgeschoss.
Das Gebäude wird aussen grau respektive anthrazitfarben. Laut Baugesuch gibt es eine «Lochfassade mit hohem Fensteranteil». Es soll ein «nutzungsflexibles Laborgebäude» werden, das «auf künftige Veränderungen zeitnah reagieren kann», heisst es weiter. Eine Umnutzung soll möglich sein.
Das Gebäude wird an das Fernwärme- und Fernkältenetz der Eniwa angeschlossen. Komplex ist die Verkehrserschliessung: Im Baugesuch wird von der heutigen Situation am Knoten Bavaria ausgegangen (Lichtsignalanlage), durchgedacht wurde aber schon der geplante Kreisel, den der Kanton hier in den nächsten Jahren realisieren will. Sicher ist, dass der Neubau eine Fuss- und Radwegverbindung zum restlichen Spitalgelände erhält. Es soll zwei überdachte Velounterstände geben. Und festgelegt wurde weiter, dass die heutigen Gebäude 19, 20 und 21, die direkt südlich neben dem Perimeter für den Neubau liegen, abgerissen werden, sobald das neue Labor fertig ist.