Kein Heitere und trotzdem ein Open Air

Immer für einen Spass zu haben: Die Mitglieder des Vereins Dr. Wagoon. Bild: zvg
Immer für einen Spass zu haben: Die Mitglieder des Vereins Dr. Wagoon. Bild: zvg
Ein Elbsegler war 2018 das Zuhause von Dr. Wagoon. Bild: zvg
Ein Elbsegler war 2018 das Zuhause von Dr. Wagoon. Bild: zvg

Fast wäre es dem Plan-B-Festival in Brittnau gleich ergangen wie dem grossen Vorbild auf dem Zofinger Hausberg: Abgesagt wegen Corona-Massnahmen. Doch der Wagenbau-Verein Dr. Wagoon hat sich dazu entschieden, das Festival durchzuführen. Trotz Verschärfungen, dass sich maximal 100 Personen pro Sektor aufhalten dürfen. Die 200 zahlenden Besucher sind somit in zwei Sektoren aufgeteilt, der dritte Sektor ist für die Bands, Helfer und Sponsoren reserviert. «Wir tun alles, damit wir das Risiko minimieren können», sagt Marcel Schenker vom Verein Dr. Wagoon. Neben der Sektorenunterteilung gibt es darum Spritzschütze, beispielsweise an der Bar, sowie Masken und Desinfektionsmittel für alle Besucher. Ob die Maske dann auch getragen wird, ist jedem selber überlassen. Nicht erlaubt ist jedoch, den Sektor schnell zu wechseln, weil drüben Bekannte gesichtet wurden.

Von der Bieridee bis zum richtigen Festival

Dr.WagoonisteinWagenbau-VereinausBrittnau.AngefangenhabeallesmiteinemEinachser,derzueinerBarimWestern-Stilumfunktioniertwordensei,erzähltMarcelSchenker.DieKombinationausWagenundSaloonseidannauchnamensgebendgewesenfürdenVerein.AufsehenerregthatderVereinindenvergangenenJahrenaufdemZeltplatzdesHeitereOpenAirmiteinemElbseglerundeinerRakete.DiesesJahrwolltederVereinmiteinemzueinerBarausgebautenContainernocheinsdraufgeben.Daist(noch)nichtsdrausgeworden.StattdessenstehtderContainernunaufdemGeländederGemeinschaftschiessanlageGrütmattinBrittnau.DortorganisiertDr.WagoonheutedasPlan-B-FestivalmitfünfBandsundzweiDJs.«EswareineklassischeBieridee»,sagtMarcelSchenkerrückblickend.

Los ging der Aufbau des Festivalgeländes bereits am Donnerstag. Die ganz Harten haben anschliessend gleich vor Ort geschlafen: Auf dem Container, der dieses Wochenende als VIP Lounge dienen wird. Dies zeigen Bilder, die Dr. Wagoon am Freitagmorgen auf Facebook geteilt hat. Am Freitag selbst ging es dann an die Detailarbeiten: Elektrizität anschliessen, die Bars ausrüsten, Spritzschütze montieren, letzte Absperrungen anbringen. Es sei viel Aufwand für nur 200 Besucher, sagt Marcel Schenker. Darum habe sich der Vorstand nach der Beschränkung auf 100 Personen pro Sektor schon überlegt, ob das Festival noch stattfinden kann. Der Entscheid fiel nach Diskussionen zugunsten des Open Airs aus. «Wir müssen wohl einfach auch lernen, mit dem Virus zu leben», sagt Marcel Schenker.

Gelegenheit für die Bands, endlich wieder einmal aufzutreten

Bis zur Türöffnung heute wird das Open Air ausverkauft sein, bei Redaktionsschluss waren nur noch eine Handvoll Tickets erhältlich. Besucher werden vor allem aus der Region erwartet. Trotz aller Corona-Massnahmen ist eine leichte Zurückhaltung bei den potentiellen Besuchern zu spüren. «Da im Moment kaum Open Airs stattfinden, hätten wir gedacht, dass unsere Tickets schneller weggehen», sagt Marcel Schenker. Wer sich aber ein Ticket gekauft habe, der freue sich auf den Anlass. Und besonders gross sei die Freude bei den fünf Bands und den beiden DJs, dass sie wieder einmal vor Publikum auftreten dürfen, so Marcel Schenker. Sagts, und unterstützt seine Kollegen wieder beim Aufbau des Geländes, das bis Freitagabend fertig sein musste. Auch wenn das Plan-B-Festival in Brittnau ein Erfolg wird, ist bereits jetzt klar: Es wird eine einmalige Sache bleiben. Im nächsten Jahr werde es genügend andere Veranstaltungen geben, die aus diesem Jahr verschoben wurden, prophezeit Marcel Schenker.