Kindergarten und Dreifachsporthalle sollen bis 2023 stehen

Das Thema könnte aktueller nicht sein: Heftige Regenschauer mit grossen Wassermengen überlasten die Kanalisation und führen zu überschwemmten Kellern und Strassen. Die Notwendigkeit eines ausreichenden Entwässerungssystems kann nach den Vorfällen der letzten Monate niemand leugnen. Nicht erst seit diesem Sommer, sondern schon seit sie 2006 ihren Generellen Entwässerungsplan (GEP) erstellt hat, plant die Gemeinde Oftringen, von der Zürichstrasse bis zum Ackerweg eine Entlastungsleitung zu bauen. Zusammen mit der teilweise schon gebauten Leitung Tychboden–Wiggertalstrasse wird damit ein neuer Hauptsammelkanal geschaffen, der das bestehende Entwässerungssystem vor allem im Starkregenfall massiv entlastet. An der Gemeindeversammlung vom 1. September soll der Souverän 1,7 Millionen Franken dafür sprechen. Der Bau soll im Sommer 2022 starten.

Mehr Platz für grössere Klassen

Auch möchte sich Oftringen an der Gmeind rüsten für die kinderreichen Jahrgänge, die in den nächsten Jahren das Kindergartenalter erreichen oder dieses schon erreicht haben. Die Anzahl der Kindergartenkinder hat sich innerhalb des letzten Schuljahres von 302 auf 319 erhöht, die vorgeschriebene Klassengrösse sei «deutlich überschritten», schreibt der Gemeinderat in der Broschüre zur Gmeind.

Der neue Kindergarten, der ursprünglich erst auf das Schuljahr 2028/29 erstellt werden sollte, soll nun schon auf das Schuljahr 2023/24 erstellt werden. Für diesen neuen «Doppelkindergarten 2 Küngoldingen» ist ein Planungskredit von 100 000 Franken beantragt. Er soll neben den Kindergarten Ahornweg zu stehen kommen. Wegen des engen Zeitplans wird ein Holzelement- oder Modulbau in Betracht gezogen. Bezogen werden sollte der Kindergarten im Sommer 2023. Ebenfalls im Sommer 2023 soll das zweite Schulprojekt auf der Traktandenliste erstellt sein. Auf der heutigen Festwiese möchte der Gemeinderat eine Dreifachsporthalle bauen. Sie soll drei abtrennbare Spielfelder, Zuschauertribüne, Garderoben und Infrastrukturräume, ein Foyer und ein Büro umfassen. Für die Planung sind 160 000 Franken beantragt. Eine Doppelturnhalle zu bauen, lohnt sich gemäss Ausführungen des Gemeinderats nicht, da diese «in etwa 10 Jahren bereits beinahe voll belegt sein wird». Als Modell soll die Dreifachturnhalle im luzernischen Schötz dienen. Das Bauprojekt kann zu günstigen Konditionen (15 000 Franken) übernommen werden. Den Terminplan will der Gemeinderat unbedingt einhalten. Er schreibt in der Broschüre: «Die sehr engen Terminvorgaben lassen keinen Spielraum für alternative Vorgehensweisen.» Über den Baukredit soll die Herbst­gmeind 2022 entscheiden.

Ebenfalls einen Schul-Kredit bilden die 912 000 Franken für die Umsetzung des Konzepts Medien und Informatik. Oftringen will damit die Vorgaben des Lehrplans 21 erfüllen. Inhalte werden etwa die zielgerichtete Nutzung von digitalen Medien sein sowie die Schulung von Medien- und Informatikkompetenzen. Die ICT-Infrastruktur muss dazu aufgerüstet werden. So soll jede Kindergartenklasse vier iPads erhalten, in der Primarschule teilen sich je zwei Schüler ein Gerät und in der Oberstufe erhält jede Schülerin, jeder Schüler ein eigenes iPad.

Nur eine Kreditabrechnung wird der Gmeind beantragt: der Ersatz der Beleuchtung Striegelstrasse mit einer Unterschreitung von 22 000 Franken des ursprünglichen Kredits von 81 200 Franken. Der Kredit wurde 2003 von der Gemeindeversammlung bewilligt und erste Auswechslungen der Beleuchtung wurden 2003 und 2004 vorgenommen. Danach wurde das Projekt sistiert und erst 2017 fortgeführt.