
Knurren gegen den Postautoskandal: Das war der Fasnachtsumzug in Strengelbach – mit Galerie
So lautete das Motto des diesjährigen Fasnachtsumzuges. Umgesetzt wurde es von der Guggemusik «Sträggelebrätscher» in ihren zähnefletschenden Wolfsmasken und glühend rot leuchtenden Augen. Hörbar war es zwar nicht, das Knurren, sichtbar aber schon. Anlass dazu gab ihnen, wie anderen auch, der Postautoskandal. Die «Senf Duube Neuendorf» brachten es auf den Punkt: Ihr Postauto trug die Aufschrift «Provisionenfresser». Ebenfalls das Thema «Post» schnitt ein Einzelgänger an. Er trug auf dem Rücken ein Plakat mit der Aufschrift «Der letzte Pöstler?». Sonst blieb der Umzug eigentlich politiklos. Mit der Ausnahme, dass der neuen Bundesrätin Viola Amherd geraten wurde, nun in den Kampfanzug zu steigen.
Sträggele, Tüüfu und andere Narren
Ebenfalls zur Gattung der lautlos Knurrenden gehörten die in grosser Anzahl auftretenden «Wiggertalertüüfle» in furchteinflössender Holzmaske, wildem Haarschopf und fellartigen Kleidern. «Der Teufel wird dich holen», drohten sie, und bezogen sich dabei auf den mittelalterlichen Aberglauben, dass der Teufel nachts auf Menschenjagd gehe, begleitet von weiblichen Sträggele. Damit war die Beziehung zu den Sträggele am Bach hergestellt, mit dem Unterschied, dass es in ihrem sagenhaften Auftritt zu keinen Übergriffen kam. Ausser diesen Ungeheuern mischte aber in den dreissig Gruppen am Umzug auch sonst Eigenartiges und Kurioses mit. Den Anfang machten die Edelweisstrychler Wiggertal mit ihrem dumpfen, taktsicheren Geläute. Die Sträggelebrätscher und die Martinszunft Strängubach bekräftigten «mer mache wyter», und die Jessis Buurehofgruppe warnte «die Kühe sind los» und meinte damit die schwarz-weiss gefleckte Freiburgerrasse.
Die «Eclunawaba» (erste Clique unabhängiger Wagenbauer) tauchte mit ihrem Segelschiff auf, kämpfte gegen den kalten Wind und feuerte eine Breitseite Konfetti in die Zuschauer. Dazwischen kreuzten immer wieder Gugge-Musik-Formationen aus der Umgebung auf wie zum Beispiel die «Truubeschränzer Aarburg», die «Häfe-Gugger Brönznau» und sogar die «Nuggi Gugge» aus Selzach erschienen und schränzten voller Lust ihre Stücke heraus.
Eine Klasse für sich waren die «Wiggere Ruesser Zofige». Sie kamen im Tenu der Elsässer Waggis daher, zeigten die Zähne und schlugen im Takt die Trommel. Palus Spititus aus Strängubach zeigte anhand einer Turmuhr wie rasend schnell die Zeit vergeht und schliesslich sei noch ein ernsthafter Hinweis erwähnt: «Entweder forztroche oder überschwemmt isch das, wo-me i de letzschte Johre kennt.» Nach einer Schleife in die Zofingerstrasse endete der Umzug mit einem Konzert der Guggemusiken auf dem Mätteli.
Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller) Die „Wiggere Ruesser Zofige“ erschienen in der Aufmachung der Elsässer Waggis. (Bild: Kurt Buchmüller)