Kölliken: 750 000 Franken mehr in der Kasse als budgetiert

Statt mit dem budgetierten Verlust von 299 115 Franken schliesst die Rechnung 2019 der Einwohnergemeinde Kölliken mit einem Gewinn von 456 347 Franken ab. Dies teilt der Gemeinderat Kölliken mit. Die Investitionen von rund 1 Million Franken konnten vollständig selbst finanziert werden. Das Nettovermögen hat sich leicht erhöht. «Dem positiven Abschluss liegen jedoch Sondereffekte zugrunde. Diese Konstellationen mahnen dazu, die Zahlen mit Vorsicht zu interpretieren», schreibt der Gemeinderat in der Medienmitteilung. Der Gemeinderat habe sich für die aktuelle Legislaturperiode zum Ziel gesetzt, das operative Ergebnis im Minimum positiv zu gestalten. Diese Vorgabe sei erfüllt worden.

Für das bessere Ergebnis verantwortlich waren vor allem höhere Steuereinnahmen und tiefere Ausgaben im Sach- und Betriebsaufwand. Allerdings lagen die Erträge aus den Einkommens- und Vermögenssteuern 110 000 Franken unter der Budgetvorgabe. Dank den höheren Erträgen bei Aktien-, Quellen- und Sondersteuern, konnte das Steuerbudget im Total jedoch mit 365 875 Franken übertroffen werden.

Auf der Ausgabenseite liegt der effektive betriebliche Aufwand um rund 315 000 Franken tiefer als budgetiert. Der darin enthaltene Sach- und Betriebsaufwand liegt vor allem durch Einsparungen im Bereich Honorare externer Berater, Dienstleistungen Dritter, Strassenunterhalt sowie Unterhalt von Hoch- und Tiefbauten rund 252 000 Franken unter Budget.

Höhere Ausgaben für materielle Hilfe

Die Fallzahlen für materielle Hilfe haben sich nach der starken Zunahme im Jahr 2018 stabilisiert. Dank der konsequent vorgenommenen Rückforderungen im Bereich der Sozialversicherungen bleiben die Einnahmen auf einem hohen Niveau. Die Einnahmen sind grösstenteils auf Krankenkassenprämienverbilligungen, Leistungen der Arbeitslosen- oder Sozialversicherung zurückzuführen. Trotzdem liegen die Nettoaufwendungen gegenüber dem Jahr 2018 um 180 000 Franken höher. Diese Positionen sind schwierig abzuschätzen und können stark variieren.

Die Investitionsausgaben betrugen in Kölliken im vergangenen Jahr rund 1,16 Millionen Franken, dazu konnten 154 242 Franken vereinnahmt werden. Die grössten getätigten Ausgaben waren die ersten beiden Raten für den Ersatz des Tanklöschfahrzeuges der Feuerwehr in der Höhe von 363 393 Franken sowie Beiträge an die Sanierung der K235 mit 126 000 Franken und an die Sanierung der Ghürststrasse mit 536 746 Franken. Die Liegenschaftsunterhaltsplanung, wofür 65 000 Franken budgetiert waren, wurde noch nicht umgesetzt. Die bevorstehenden Erweiterungen im Bereich der Schulliegenschaften sind noch abzuwarten, damit danach mit einer aktuellen Grundlage gearbeitet werden kann.

Nettovermögen pro Einwohner steigt

Durch die positive Selbstfinanzierung erhöhen sich die liquiden Mittel sowie das Nettovermögen. Die Kennzahl Nettoschuld der Einwohnergemeinde (Fremdkapital abzüglich Finanzvermögen) ergibt per Ende 2019 ein Nettovermögen von 10,67 Millionen Franken oder 2339 Franken pro Einwohner. Im Vorjahr waren es noch 2258 Franken. Die langfristigen Schulden betragen per Ende 2019 gleichviel wie im Vorjahr: 4,5 Millionen Franken.

Wasser und Abwasser mit Gewinn, Abfall mit Verlust

Die Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser schliessen mit einem Gewinn von 225 314 Franken bzw. 305 129 Franken ab. Die Schulden der Spezialfinanzierung Wasser bei der Einwohnergemeinde belaufen sich per Ende Jahr auf 1,31 Millionen Franken. Die Abwasserbeseitigung weist ein Guthaben von 1,83 Millionen Franken aus. Der Bereich Abfall erzielt einen Verlust von 26 078 Franken, welcher das Guthaben gegenüber der Einwohnergemeinde auf 220 657 Franken verringert. (grk/lbr)