Krankenkasse Luzerner Hinterland: Von tiefroten zu tiefschwarzen Zahlen

KRANKENKASSE LUZERNER HINTERLAND

Geschäftsstelle mit 25 Mitarbeitenden

Bei einem Umsatz von gut 82 Millionen Franken schliesst die Krankenkasse Luzerner Hinterland das Geschäftsjahr 2017 mit einem Gewinn von 4,79 Millionen Franken ab. Am meisten Geld, fast 17 Millionen, gab die Kasse für stationäre Spitalaufenthalte ihrer Versicherten aus, gefolgt von 13,4 Millionen für ambulante Arztkosten, 13,1 Millionen für ambulante Spitalkosten und 8,7 Millionen für von Ärzten abgegebene Medikamente. Die Verwaltungskosten betrugen 2017 3,47 Prozent des Gesamtaufwandes, nur geringfügig über dem Vorjahr (3,45). Auf der Geschäftsstelle der KKLH arbeiten aktuell 25 Mitarbeitende, die sich 19 Vollzeitstellen teilen. (BOA)

Nach einem schwierigen 2016 erwirtschaftete die Krankenkasse Luzerner Hinterland 2017 einen satten Gewinn von 4,79 Millionen Franken. Euphorie sei trotzdem nicht angesagt, sagten die Verantwortlichen an der GV.

409 Mitglieder nahmen in der Martinshalle Zell an der Generalversammlung der Krankenkasse Luzerner Hinterland (KKLH) teil. «Vor einem Jahr musste ich an dieser Stelle negative Zahlen bekannt geben», sagte Präsident Stefan Wolf bei der Begrüssung. Dieses Jahr konnte er den hohen Gewinn von 4,79 Millionen Franken verkünden. Von überschwänglicher Freude war hingegen nichts zu spüren. Der Grund: Die Kosten pro Versicherten stiegen 2017 erneut um 13 Prozent. Weshalb dennoch das gute Geschäftsergebnis? «Es hängt nicht damit zusammen, dass unsere Mitarbeitenden mal schlechter und mal besser arbeiten», führte der Präsident aus. Der Grund liege einerseits in den höheren Erträgen aus Kapitalanlagen. Andererseits musste die Kasse weniger Geld für Rückstellungen und Risikoausgleich aufwenden. Dies steht in direktem Zusammenhang zur Mitgliederentwicklung. Bei der KKLH waren per 1. Januar 2017 rund 21 200 Personen versichert – 3500 weniger als im Vorjahr. Insbesondere aufgrund neuer Abrechnungsgrundlagen beim Risikoausgleich hatte die Kasse ihre Prämien per 2017 deutlich erhöhen müssen. «Kassen-Hüpfer», die jedes Jahr die günstigste Versicherung suchen, sprangen ab. Geschäftsführer Bruno Peter sieht darin auch Chancen: «Wenn der Mitgliederbestand stabiler bleibt, wird die Finanzplanung deutlich einfacher.» Allerdings ist es das Ziel von Vorstand und Geschäftsleitung, die Negativspirale zu durchbrechen und wieder leicht zu wachsen.

Kleine Kasse, grosse Auflagen
Der Millionengewinn wird vollumfänglich den Reserven zugewiesen, welche auf 36 Millionen Franken angewachsen sind. Das gibt der Krankenkasse Luzerner Hinterland das nötige Finanzpolster für die Zukunft. Und diese bleibt herausfordernd. Auch als kleine Kasse muss die KKLH sämtliche Auflagen und Vorschriften erfüllen. Ab 2018 beispielsweise ist sowohl eine interne als auch eine externe Revision Pflicht. Die stimmberechtigten Kassenmitglieder mussten deshalb an der GV mit Ernst & Young eine zweite Revisionsgesellschaft wählen. 2017 gab die Krankenkasse allein für Revision, Beratung und Aktuariat rund 100 000 Franken aus. Dieser Betrag wird sich durch die zweite Revisionsgesellschaft künftig nochmals leicht erhöhen.

Der Mensch im Zentrum
Nach 50 Minuten hatten die Stimmberechtigten sämtliche Traktanden mit sehr grosser Zustimmung genehmigt. Präsident Stefan Wolf zeigte sich überzeugt, dass die KKLH fit für die Zukunft ist. Dazu gehöre beispielsweise die überarbeitete, kundenfreundliche Website. Diese begrüsst Kundinnen und Kunden mit dem Slogan «Qualität vor Wachstum». Und genau darum gehe es. «Wir wissen, woher wir kommen und was uns starkgemacht hat», so Stefan Wolf. «Der Mensch ist und bleibt bei uns im Zentrum.»