
Kritik von Christoph Bieri: So antwortet der Technische Leiter Stefan Strebel
Natürlich hat Stefan Strebel gelesen, was Christoph Bieri im Interview mit der «Aargauer Zeitung» sagte. «Für mich ist okay, wenn er so denkt», sagt Strebel. «Ich möchte aber gar nicht weiter darauf eingehen.» Der 99-fache Kranzgewinner Bieri bemängelte: «Ich bin seit längerer Zeit nicht mehr zufrieden, wie es mit der Einteilung in der Nordwestschweiz läuft.»
Bieris Kritik zielte direkt auf die Technische Kommission des Nordwestschweizer Teilverbands. Und Strebel steht dieser als Technischer Leiter vor. Seit bald neun Jahren bekleidet er das Amt und Ende Januar wird er es ablegen, um sich dann Mitte März als neuer Technischer Leiter des Eidgenössischen Verbandes zur Wahl zu stellen. Strebel bleibt wohl ohne Gegenkandidat und die Wahl ist darum wohl nur Formsache.
Als Nachfolger von Strebel stellt sich Guido Thürig zur Wahl. Der Bruder von Mario Thürig hat als Schwinger selbst 73 Kränze gewonnen. Zurzeit ist er Technischer Leiter im Aargauer Verband. Auf den Aargauer Strebel folgt also vermutlich der nächste Aargauer. Das ist erwähnenswert, weil Christoph Bieri bereits jetzt «von Aargauer Strömungen» im Verband spricht.
Strebel sagt: «Ich war Nachfolger von Stefan Schlachter. Schon er war Aargauer und die anderen Verbände hätten ja die Möglichkeit, Kandidaten aufzustellen. Aber das passiert nicht. Zudem möchte ich betonen, dass ich in meiner neunjährigen Tätigkeit als Technischer Leiter einen guten Kontakt zu allen Verbänden der Nordwestschweiz pflegte.»
Der Technische Leiter braucht politisches Gespür
Strebel ist überzeugt, dass er ein funktionierendes Team an seinen Nachfolger übergibt. «Wir haben viel Zeit und Geld investiert. Wir arbeiten nun mit Sportpsychologen zusammen und wir haben die Arbeit im Team erfolgreich intensiviert. Christoph Bieri ist der einzige Topschwinger, der nicht an die Zusammenzüge kommt. Das zeigt mir, dass es ein Erfolgsmodell ist.»
Strebel ist überzeugt, dass sich der Nordwestschweizer Teilverband als vierte Kraft im Land etabliert hat. Auch wenn die Bilanz mit drei Kränzen in Zug mit jener der Südwestschweizer identisch ist. «Ich bleibe dabei. Wir haben das Ziel von fünf Kränzen zwar verpasst», sagt Strebel. «Aber wir haben den Generationenwechsel mit zwei neuen Eidgenossen geschafft.»
Strebel ist sich bewusst, dass er als Technischer Leiter des nationalen Verbands noch mehr mit Kritik konfrontiert werden wird. «Aber als Nordwestschweizer werde ich wohl weniger stark angegriffen als mein Vorgänger, der Berner ist.» Seinem Nachfolger in der Nordwestschweiz hat er einen Tipp: «Als Technischer Leiter im Teilverband muss man ein guter Politiker sein. Man muss seine Ideen den Präsidenten aller vier Mitgliedsverbände verkaufen.»